A review by liaweneryniel
Die Lichtgeborene by Björn Beermann

3.0

Meine erste NetGalley Rezension. :-)

Ich wurde von diesem Buch positiv überrascht. Am Anfang war ich total verwirrt, aber das hat sich dann ziemlich schnell gelegt. Ich finde das Konzept, dass man quasi die Rolle der Auserwählten einnimmt und nachspürt, wie sie empfindet auserwählt zu sein ohne zu wissen, dass sie auserwählt ist, ziemlich gut.
Leider blieb die Unterwelt unter meinen Erwartungen zurück. Das Konzept ist total spannend und man merkt, dass noch mehr dahinter steckt und es nicht einfach nur schwarz-weiß ist, bleibt die lore oberflächlich. Genauso wie die Nebencharaktere. Dafür, dass Laila eine so große Rolle im Leben von Hellschatten Dennis einnimmt, bleibt ihr Charakter ohne Tiefe und ihre nur angeteaste Hintergrundstory macht es auch nicht wett. Zudem kommt ihr Ende sehr hastig und dann ist sie weg. Man möchte mehr. Zudem hat Dennis für sie alles riskiert und bekommt noch nicht einmal ein Danke. Vielmehr wird er noch ausgelacht und von ihr und Hades (der plötzlich auftaucht und der Ewigliche ist) aus ihrer plötzlichen Verbundenheit ausgeschlossen wird.
Im Gegensatz dazu sind die Menschen gut ausgearbeitet, Trixies Verzweiflung kann man sehr gut nachfühlen. Es muss fürchterlich sein, wenn man das Gefühl hat den Verstand zu verlieren. Diese Erzählperspektive fand ich total interessant. Es war mal was anderes. Lotte und Per fand ich auch super, vor allem, weil sie im so starken Kontrast zu Trixies Gefühlen stehen und völlig kaltgelassen sind von allem was passiert.

Die Liebesgeschichte war zwar kitschig und vorhersehbar, aber trotzdem hat sie mir gefallen. Vielleicht war es dieses Sträuben von Dennis gegen jegliche Gefühle, die es so viel schöner gemacht haben, dass er am ende nachgegeben hat, Außerdem ist Dennis und Trixies Geschichte das genaue Gegenteil von Lailas Geschichte und zeigt, dass die Menschen noch kein völlig hoffnungsloser Fall sind.

Alles in allem hat mir das Buch gut gefallen. Man kann gut in der Welt versinken und die plastische Erzählweise erweckt Hamburg vor dem inneren Auge zum Leben.
Gerne mehr von diesem Autor!