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A review by timefliesaway
Mânil: Keine Leinenpflicht in Katurath'ka by Desiderius M. Rainbow
adventurous
emotional
funny
reflective
relaxing
medium-paced
- Plot- or character-driven? Character
- Strong character development? It's complicated
- Loveable characters? Yes
- Diverse cast of characters? Yes
- Flaws of characters a main focus? Yes
4.5
4,5 Sterne schon wieder, aber insgesamt hat es mir doch besser gefallen als der erste Band.
Es gab ein paar Tropes, die ich so gar nicht mochte, die aber auch einfach sehr subjektiv sind und es an sich nicht zu klischeehaft geschrieben ist. Die Tropes, die ich mag, überwiegen sowieso.
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Von denen, die ich nicht leiden kann, zB:
• Mânils Gott-Level Kräfte (+ teilweise Arroganz von ihm, aber vor allem die ständige Wiederholung davon in seinem Umfeld)
• Katzen bekommen Kuhmilch zum Trinken
• Verstellen beim Date
• kleine Zeitsprünge
Das mit Mânils Kräften kam bereits im 1. Band vor und wurde mehrmals wiederholt, weswegen ich wusste, worauf ich mich einlasse, und es deshalb nicht sehr negativ bewerten kann. Dennoch ist es etwas nervig; ein Trope, mit dem ich mich nicht anfreunden kann, wenn es den (Haupt-)Protagonisten betrifft. Gerade, wenn Autor sagt, dass Mânil nicht alles können/lernen wird, aber „nicht alles” nur sehr wenig/Unbrauchbares im Verhältnis ist. Und wenn ich nicht sehe, warum er es verdient haben sollte.
Im ersten Band war es noch okay, weil er es selbst neu fand und sich damit nicht anfreunden konnte. In dieser Hinsicht eine gute Charakterentwicklung, die aber leider mit einer gewissen Arroganz mitkommt. Das nervigste ist aber eigentlich, dass es ständig von vor allem Suketo, aber auch anderen Personen in seinem Umfeld wiederholt wird.
Ja, ich weiß, dass sich der Trope vermutlich durch alle Bände ziehen wird. Da muss ich wohl oder übel durch, da mich die Geschichte dennoch interessiert. (Außerdem ist Mânil nicht der einzige Erzähler.)
Das mit dem Verstellen beim Date ist sowas wie: „Ich mag den Trope nicht aktiv konsumieren, aber es ist manchmal notwendig für Charakterentwicklung und kein Weltuntergang”. Und es war schließlich nicht eine extreme Variante davon.
Manche Szenen wurden außerdem richtig schön ausgeschrieben, super slice-of-life mäßig, während andere, oft genauso wichtig, einfach übersprungen wurden. Gerade bei Mânils Dates mit einem neuen Charakter, was es mir nochmal schwerer gemacht hat, sie zu shippen – wo ich generell schon Probleme mit cishetero romance/ships habe. Obwohl ich den Charakter an sich mag und ihre Beziehung nicht klischeehaft war – vielleicht auch deshalb hätte ich gern mehr von ihr erfahren und deren Beziehung näher mitverfolgt. Da war dann leider mehr „tell“, obwohl der Autor sonst echt gut mit „show“ und Dinge detailreich ausschreiben ist.
Thema Katzen und Milch – es war nur eine kleine Szene (na ja, zwei), aber wird einfach so oft in Medien repräsentiert, dass mir das immer wieder zum Kragen hinauswächst. Katzen trinken Milch genauso wenig wie Hunde – nur weil Hunde schon Wasser bekommen, brauchen Katzen keine andersfarbige Flüssigkeit (oder warum auch immer sich das so sehr durchgesetzt hat). Nur weil sie es trinken, heißt es auch nicht, dass man das immer wieder zeigen muss; Hunde fressen auch gern Schokolade oder Kot, sollten es aber nicht.
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Zu meinen Highlights:
• Slice of life / slow life (besonders die ersten 70 Seiten waren super in dieser Hinsicht)
• Verschiedene Ich-POVs (+ ein paar mehr als im 1. Band)
• Diverse Charaktere, alle sehr eigen und spaßig zu verfolgen. Alle haben ihre positiven sowie negativen Seiten, selbst die nervigen Antagonisten (Tyrone zB kann humorvoll sein). (Wer meine erste Rezi gelesen hat: yay zu hässlichen Frauen)
• Die Magie, sehr kreativ meistens (zB die Mini-Eulen)
• Magier-Festival
• Turmkobolde
• Mânil hat mehr Zeit außerhalb Suketos Haus verbracht, somit haben wir mehr von der Welt kennengelernt sowie mehr vom richtigen Alltagsleben der Magiern.
• Die Tier-Charaktere (zb Hund, Kater, Kaninchen)
• Neue Solekorek, die uns (oder mich) daran erinnern, dass Suketo nicht Mânils eigener Privatlehrer ist (was oft in Magieschulen so wirkt). Auch wenn es mir bei Veränderung ähnlich wie Suketo geht, hab ich sie schnell ins Herz geschlossen – ja, beide.
• Magie-Prüfung, in der Teamgeist gefordert ist (Schüler, die sich gegenseitig Tipps geben und zusammen trainieren, ist einfach ein toller Trope. Und es war mal cool zu sehen, auf welchem Level die andern alle sind).
Es ist insgesamt schon ein buntes Wohlfühlbuch. Obwohl der Hauptprotagonist noch minderjährig ist, sieht man, dass das Buch/die Reihe an Erwachsene gerichtet ist, und das finde ich durchaus erfrischend.
Da ich so fluent in Cliffhangern bin, hat mich das Ende nicht sooo mitgenommen, aber ich fühle trotzdem sehr mit Mânil mit. Daher will ich den 3. Band am liebsten gleich weiterlesen. 💔
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Vielen Dank an den Autor für ein Reziexemplar. Die Meinung ist meine eigene und wurde davon nicht beeinflusst.
-16.03.25