A review by buchdrache
Beren and Lúthien by J.R.R. Tolkien

5.0

Ein absolutes Muss für jeden Tolkien-Liebhaber. Erzählt wird die bewegende Liebesgeschichte Berens und Lúthiens, wie sie als Brautpreis für Lúthien Morgoth selbst bestehlen und ihm einen Silmaril aus seiner Krone entwenden. Gleichzeitig gibt Christopher Tolkien die Entstehungsgeschichte einer der zentralen Werke des Legendariums wieder. Beginnend bei Tevildo, den Katzenherrscher, bis hin zu Carcharoth den Höllenhund zeigt Christopher Tolkien hier auf, wie sein Vater über die Jahre hinweg die Geschichte entwickelte, Dinge verwarf, neu fasste, gar dichtete und immer wieder neue Elemente der Erzählung hinzufügte, während andere, so zum Beispiel Tevildo, wieder verschwanden. Die Texte sind nicht neu und bereits in Werken wie der History of Middle-Earth ausführlich philologisch bearbeitet, sind hier aber das erste Mal in dieser direkten Gegenüberstellung zusammengefügt, sodass der Leser einen direkten Vergleich vor Augen hat. Man findet unter anderem Auszüge aus dem Lay of Leithian, Tolkiens Versuch eines dichterischen Epos, der Quenta Noldorinwa sowie der Quenta Silmarillion, also dem veröffentlichten Silmarillion, das vielen geläufig sein dürfte. Abgerundet wird das ohnehin gelungene Gesamtwerk noch durch etliche neue Zeichnungen und Bildpannels Allan Lees, dessen Bildsprache eine ganz eigene Magie innewohnt und die zarte Schönheit Lúthiens aber auch den Schrecken von Thûs Festung gleichermaßen einfach fabelhaft einfängt.