A review by alinantljwn
Neubeginn in Virgin River by Robyn Carr

Did not finish book.
TW: sexuelle Belästigung

Das Buch selbst brach ich bereits vor längerer Zeit ab und hätte es dabei belassen sollen. Jedoch gab ich dem ganzen noch eine Chance aber es gab drei Dinge die mich einfach nur abgeschreckt haben.

Zunächst ist die Protagonisten SOOO eine klischeehafte Tussi. Ich kann mir nie im Leben vorstellen, dass es wirklich solche Frauen gibt. Ich finde es gar frech eine Frau so dermaßen zu überzeichnen.
Sie ist scheinbar so blöd, dass sie mit high heels in die Berge fährt, hat nur rosafarbende Klamotten und erwartet, dass alle sich um sie kümmern. Gleichzeitig kommt sie aus LA aus einem Notfallkrankenhaus, also müsste sie ja eigentlich schon mit viel Leid konfrontiert sein, der sie abhärtete. Sie scheint aber im Gegenteil unglaublich naiv und findet das Land total doof weil „es kein Starbucks“ gibt und sie mit ihren Schuhen da nicht weit kommt. Tut mir wirklich leid, aber hier hat jemand alle Klischees einer „typischen“ Frau genommen und darauf einen Charakter gebaut, der, abgesehen davon, keine Persönlichkeit besitzt.
Die Geschichte selbst hätte durchaus Potential aber nicht wenn man sich nur Klischees bedient, die alle Frauen einfach nur ins lächerliche ziehen.


Achtung Spoiler!!
Außerdem ist ihr Freund vor einiger Zeit gestorben und man merkt ihr durchaus an, dass sie noch immer leidet. Das fand ich noch recht realistisch. Doch nachdem sie wirklich nur 4 Tage in Virgin River ist und es ihr so gar nicht gefällt, bricht sie in Tränen aus. Doch ein Mann, der sie von Tag eins an schon im Auge hatte kommt zu ihr und tröstet sie und plötzlich küssen sie sich und machen wild rum.

Zunächst einmal finde ich es wirklich nicht gut, dass ein Mensch die Trauer eines anderen ausnutzt um diesen dann zu küssen. Das gab mit ein sehr schlechtes Bauchgefühl, wer weiß ob das passiert wäre wenn die Protagonistin gerade nicht in so einem emotionalen Moment gewesen wäre?
Auch war es mir so fremd, dass sie direkt so intim werden nach all dem was die Protagonistin erlebt hat und plötzlich geht alles so schnell?

Und das aller schlimmste! Es wird ein 14 jähriges Mädchen komplett sexualisiert. Die Protagonisten erklärt immer wieder, wie heiss sie sein wird wenn sie bloß erwachsen wird, wie kurz ihre Röcke sind und dass sie diese Röcke ganz bestimmt nur für Jungs anzieht. HALLO? Das ist ein Kind. Lasst dieses Kind doch mal Kind sein. Immer wenn dieses Mädchen vorkommt, dann in einem sexuellen oder körperlichen Kontext.

An einer Stelle geschieht sexuelle Belästigung aber irgendwie wird das nicht so richtig ernst genommen weil der Täter „eben so ist“. Fand ich schlimm. Man hätte diese ganze Situation einfach weglassen können.

Es ist mir ein Rätsel, wie die Autorin, selbst eine Frau, die Protagonistin derart überzeichnet, sexuelle Belästigung runterspielt und ein Kind sexualisiert. Natürlich ist es aus der Sicht der Protagonistin, dennoch sind das alles Details die eigentlich nichts zur Geschichte beitragen und die Protagonistin wird hier ja auch als Heldin gesehen. Wieso?

Und das alles in nur den ersten 100 Seiten.