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madame_veleda 's review for:
Die Memoiren des Grafen
by Agatha Christie
Wahrlich kein Meisterwerk, aber gerade noch so solide drei Sterne, weil am Ende noch schnell alles halbwegs befriedigend zusammengezimmert wird und die schlimmsten sich andeutenden Plotholes (wenn ich mit dem Schiff von Südafrika nach England reise lese ich die vermaledeiten Memoiren doch schon aus purer Langeweile?!) zugestopft werden.
1925 - fast 100 Jahre später kann man nur noch augenrollend zur Kenntnis nehmen, wie schamlos britisches Überlegenheitsgefühl in einem Mainstream-Roman ausgestellt wurde. Der heroische Gentleman aus gutem Hause, der, assistiert von einem Polizisten der „sein Geschäft versteht“ alles ordnet und sich am Ende gnädig herablässt, ein zurückgebliebenes Volk zu führen, auf dass es evolutionär vorankomme - natürlich nur um der Liebe einer echten Lady willen. Dahinter in absteigender Reihenfolge der hilfreiche Nebenrollen-Amerikaner, fast, aber nicht ganz auf Höhe des Briten, der französische Gentleman-Gauner der einen „würdigen“ Gegner abgibt, der jüdische Bankier der sein Geld zum Nutzen des Empire verleiht und daher an der guten Gesellschaft teilhaben darf, die rückständigen aber ehrenhaften Slawen die sich willig führen lassen, solange der Brite nicht die schlimmste aller denkbaren Sünden begangen hat - eine farbige Frau zu heiraten.
1925 - fast 100 Jahre später kann man nur noch augenrollend zur Kenntnis nehmen, wie schamlos britisches Überlegenheitsgefühl in einem Mainstream-Roman ausgestellt wurde. Der heroische Gentleman aus gutem Hause, der, assistiert von einem Polizisten der „sein Geschäft versteht“ alles ordnet und sich am Ende gnädig herablässt, ein zurückgebliebenes Volk zu führen, auf dass es evolutionär vorankomme - natürlich nur um der Liebe einer echten Lady willen. Dahinter in absteigender Reihenfolge der hilfreiche Nebenrollen-Amerikaner, fast, aber nicht ganz auf Höhe des Briten, der französische Gentleman-Gauner der einen „würdigen“ Gegner abgibt, der jüdische Bankier der sein Geld zum Nutzen des Empire verleiht und daher an der guten Gesellschaft teilhaben darf, die rückständigen aber ehrenhaften Slawen die sich willig führen lassen, solange der Brite nicht die schlimmste aller denkbaren Sünden begangen hat - eine farbige Frau zu heiraten.