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veilchen24 's review for:

The Extraordinaries by TJ Klune
4.0

Es ist kein großes Geheimnis, dass ich ein riesiger Fan von T.J.Klune bin. Jedes Buch von ihm hat mich bis jetzt verzaubert und augenblicklich in meine Favoriten gewandert.
Bei dieser Inhaltsangabe hatte ich dann aber schon so meine Zweifel. Der 16-Jährige Nicky schreibt Fanfictions über reale Superhelden, und trifft eines Tages tatsächlich auf sein großes Vorbild, Shadowstar. Darauf beschließt er, selbst Außergewöhnlicher werden zu wollen. Auch nach den ersten paar Seiten, dachte ich schon, meine Befürchtungen werden bestätigt - Einstieg mit einer schlecht geschriebenen Fanfiction, einem schmerzhaft unwissenden Protagonisten und so offensichtlichen geheimen Identitäten, dass man nur die Augen verdrehen kann. Ich dachte, mich erwartet Fremdschämen, offensichtliche Plottwists und plumpe Handlungsstränge.

BOY WAS I WRONG.

T.J.Klune macht alles, was er angreift zu Gold. Ja, der Hauptcharakter Nick war teilweise unglaublich dumm, selbstbezogen und unreflektiert, aber das macht ihn auch einen tollen Hauptcharakter. Denn trotz all seiner Fehler ist zeigt er dann auch immer wieder seine einfühlsame Seite, seine Kreativität und seinen Humor. Ebenso habe ich den Rest der Charaktere liebgewonnen, seinen besten Freund Setz (der so offensichtlich in ihn verliebt ist COME ON NICKY OPEN UR GODDAMN EYES), Gibby (the most relatable Character in the entire book), my love Jazz (pick me please) und Owen, der sich im Laufe des Buches zu einem meiner Lieblingscharaktere entwickelt hat und so viel Potential für die Folgebände zeigt!
Auch stimmt es schon, dass ein Großteil der Handlung sehr voraussehbar war. Aber dessen war sich das Buch auch bewusst, und es wurde damit gespielt, dass Nick eben ein bisschen blind gegenüber dem Offensichtlichen ist, was ein spannender, neuer Take für mich war. Auch kamen dann doch so 1-2 Plot Twists, die ich nur wenige Seiten vorher voraussehen konnte und das laut fluchend und grinsend :)
Cringe gab es tatsächlich auch genug, aber again, das soll wohl auch so sein. Schließlich geht es hier um Teenager, noch dazu Fanboys, da wäre es nur unrealistisch, wenn nichts Cringe wäre. Ich glaube, als Teenager hätte ich das gar nicht geschätzt, jetzt aber, als Erwachsene, die diese Phase ihres Lebens hinter sich gelassen hat (hopefully), war es unglaublich witzig diesen sehr realistischen Teil des Lebens repräsentiert zu sehen.
Speaking of representation: Ich habe zwar kein ADHS und kann daher nicht beurteilen, ob es sich wirklich so anfühlt, wie beschreiben, aber ich kann es mir durchaus vorstellen, mit all den Gedankensprüngen und den Spiralgedanken.

Alles in allem ist es zwar immer noch nicht mein Lieblingsbuch von dem Autor, aber trotzdem sehr unterhaltsam und ich freue mich schon, die Folgebände zu lesen. Warum aber keine 5 Sterne? Nun, ich habe noch einen kleinen Kritikpunkt, der eh auch schon in einigen anderen Rezensionen vorkommt, uns das ist natürlich wie die Polizei dargestellt wird. Das war mir ein bisschen unangenehm. Die tollen Helden der Stadt, die täglich ihr Leben riskieren. Die absolut tolerant gegenüber queeren Menschen sind. Die Immer nett und freundlich, und rechtsschaffend sind. Ja, I know it's fantasy und da kann man sich ja auch eine Welt erträumen, wo die Polizei tatsächlich so sei. Aber Das Buch spielt halt trotzdem irgendwo auch in der realen Welt, und hier ist die Realität, dass die Polizei eben nicht so ist. Ich hoffe sehr, dass das in den folgebänden auch noch thematisiert wird...