A review by beereading90
Frankenstein by Mary Shelley

dark emotional mysterious sad slow-paced
  • Plot- or character-driven? Character
  • Strong character development? It's complicated
  • Loveable characters? No
  • Diverse cast of characters? No
  • Flaws of characters a main focus? Yes

3.5

Ich muss sagen, ich war überrascht wie sehr sich Frankensteins Monster als Popkultur-Figur
dann doch von der Originalversion unterscheidet.
Während die Filme oft nur den Horror in den Fokus legen, geht es in dem Buch auch um die Ethik.
Dürfen Menschen neues Leben schaffen? Was sind die Folgen davon?
Können wir diese Verantwortung tragen?

Frankenstein selbst wirkt wie ein egozentrisches Kleinkind was ständig weint,
weil die Welt ja so ungerecht zu ihm ist.
Er sieht nur seinen wissenschaftlichen Erfolg, möchte unbedingt Gott spielen und übernimmt
dann keine Verantwortung für sein Schaffenswerk.
Also kein Wunder, dass das Monster sich allein gelassen fühlt und schließlich die Menschen
dafür verantworlich macht und sie und seinen Schöpfer abgrundtief hasst.
Oh Karma, ich hör dir trapsen!

Während, wie bereits gesagt, Frankenstein mir eher auf den Geist ging, fand ich dafür die Passage in der das Monster sein bisheriges Leben beschrieb sehr interessant, herzerwärmend, aber vor allem traurig.
Liebend gerne hätte ich es bei mir wohnen lassen und ihm die Zuneigung gegeben, die es sich so sehr gewünscht hat.

Die Geschichte kann für mich ohne weiteres gekürzt werden, da sie unheimlich viel Gefühlsduselei, geweine und Landschaftsbeschreibungen enthält.
Trotzdem, meinen Respekt für Mary Shelley, dass sie mit 18 Jahren zu dieser Zeit etwas so kraftvolles schreiben und publizieren konnte.