A review by whatjaninareads
The Temple of Fortuna by Elodie Harper

adventurous emotional inspiring tense medium-paced
  • Plot- or character-driven? A mix
  • Strong character development? Yes
  • Loveable characters? Yes
  • Diverse cast of characters? Yes
  • Flaws of characters a main focus? Yes

4.0

Mir wurde dieses Leseexemplar von NetGalley im Austausch für meine ehrliche Meinung zur Verfügung gestellt. Mein Dank gilt auch dem Piper Verlag und der Autorin.

Auf das Finale der Wolfshöhlen-Trilogie habe ich gespannt gewartet, sobald ich den letzten Satz des zweiten Bandes gelesen hatte. Ich war so gespannt darauf, zu erfahren, wie es Amara in Rom ergeht, ob sie ihren Gönner dazu überreden können würde, ihre Tochter zu sich zu holen, und wie das Drama um ihre Liebe zu Philos aufgelöst werden würde. Ich habe mir viele mögliche Szenarien ausgemalt, gerade auch vor dem Hintergrund des drohenden Vesuvausbruchs, und die Lösung, die die Autorin hier gewählt hat, finde ich sehr gut.

Anfangs begleitet das Buch Amara in ihrem luxuriösen Leben im intrigenreichen, hinterlistigen Rom unter dem Schutz ihres Gönners Demetrius. Vor der bevorstehenden Heirat reist sie zurück nach Pompeji, wo ihre Tochter Rufina unter der Aufsicht von Philos, Julia und Livia aufwächst. Felix stellt weiterhin eine Gefahr für Amara dar, wirkt in jeder Interaktion trotz seiner Brutalität und Gemeinheit doch machtlos und verzweifelt. Es hat mich wirklich traurig gestimmt, dass Victoria und Beronice an ihrer Meinung festklammern und sich weiterhin gegen Amara stellen. Ich hätte es schön gefunden, wenn ihr von ihrer furchtbaren Vergangenheit doch noch eine liebevolle Freundschaft geblieben wäre. Den Part übernimmt stattdessen Britannica, die mir in diesem Buch so richig ans Herz gewachsen ist.

Aber dann bricht der Vesuv aus, und die beklemmenden, bedrohlichen Beschreibungen der Flucht durch die Aschewolke, die den Tag zur Nacht macht und so viele Menschen, darunter auch unzählige von Amaras Freunden, das Leben kostet, waren wirklich unglaublich gut und detailliert geschrieben. Gerade dieser Teil der Geschichte, auf den ich die ganze Zeit hingefiebert habe, hat mich gefesselt, sodass ich die zweite Hälfte des Buchs ohne Unterbrechung gelesen habe.

Trotzdem hat mich gestört, wie verhältnismäßig glimpflich Amara davongekommen ist. Ihre Liebsten konnte sie retten und gleichzeitig ihre alte Identität genau wie die von Philos verschwinden lassen und sich ein neues Leben aufbauen. Natürlich ist ihre Geschichte von Leid geprägt und traumatisch genug, aber gerade, weil die Autorin bisher vor keinem Rückschlag und keiner noch so schockierenden Wendung halt gemacht hat, hätte ich eigentlich erwartet, dass entweder Philos oder gar Rufina auf der Flucht ums Leben kommt.

Insgesamt kam mir auch das Ende dann doch ein wenig zu überraschend. Ich hätte es bevorzugt, wenn der Epilog weggelassen worden wäre, oder dieser Handlungsstrang noch zu Ende geführt worden wäre.

Alles in allem hat mir Der Tempel der Fortuna wirklich gut gefallen, auch wenn ich ein etwas anderes Ende erwartet hätte. Ich kann die Serie nur jedem ans Herz legen!

4/5 Sterne.