A review by kittkat
The Green Road by Anne Enright

dark emotional reflective slow-paced
  • Plot- or character-driven? Character
  • Strong character development? No
  • Loveable characters? It's complicated
  • Diverse cast of characters? Yes
  • Flaws of characters a main focus? Yes

4.0

Ein wirklich super interessantes Buch. Es hat sich angefühlt, als ob jemand mein Gehirn rausgenommen und ihn gut durchgeknetet hätte. 

Die irische 6-köpfige Familie Madigan lebt mitten im Nirgendwo auf dem Land. Die Mutter Rosaleen ist emotional instabil und verbringt die meiste Zeit im Bett oder hat gerade einen Ausbruch. Die Kinder fühlen sich vernachlässigt und wollen schnellstmöglich aus dem Haus. Ab 1980 sehen wir über die Jahre, was aus den Kindern geworden ist, wie sie sich komplett von der Familie distanziert haben und mit ihren eigenen Problemen zu kämpfen haben. Dan, der seine Homosexualität leugnet - Constance, die für andere lebt und sich selbst nicht kennt - Emmet, der bei seiner Arbeit mit Unicef jeden Tag mit Krankheit und Tod konfrontiert ist - und Hanna, die Jüngste mit einem Alkoholproblem und postnataler Depression. 

Eine sehr traurige Geschichte über eine dysfunktionale Familie, die sich nicht mal über Zeit heilen lässt und die Probleme über die Generationen weiterzugeben scheint. Unfassbar, wie viele Probleme die Autorin mit all den Geschichten aufgegriffen hat und dass sie das alles in einem Buch verpacken konnte. Mit einem tollen Schreibstil, der einen mitten ins Geschehen zieht (auch wenn man das vielleicht gar nicht möchte bei all dem Leid…). 
Ich muss sagen, Respekt 👏.

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