A review by zimtsterni
Pastworld by Ian Beck

1.0

Pastworld ist ein Themenpark im London. Wir schreiben das Jahr 2048 und das alte, viktorianische London in Pastworld zieht jeden Tag zahlreiche Besucher an. Die Buckland Corporation hat eine Welt geschaffen, in der man sich wirklich in die Vergangenheit zurückversetzt fühlt. Die Lampen, die Pubs, die Kleidung der Menschen – all dies hat mir dem Zeitalter der Technik und Moderne wenig zu tun.
Calebs Vater ist ein wichtiger Mitarbeiter der Buckland Corporation und nimmt seinen Sohn zu einem Ausflug in den Themenpark mit. Bevor sie den Park per Luftschiff betreten streifen sie ihr altes Ich ab und begeben sich in die viktorianische Zeit, mit all ihren Gesetzen und Regeln. Hier leben Menschen, wie zum Beispiel die junge Eve, bereits ihr ganzes Leben und einige ahnen nicht, dass sie sich unter einer Art Glocke befinden und ein ganz anderes Leben führen, als die Menschen hinter den Grenzen von Pastworld.
Als sein Vater und er in ein Handgemenge geraten, steht Caleb plötzlich unter Mordverdacht und die einzige Strafe dafür ist der Tod. Mithilfe von Biblemac flieht er vor dem Arm des Gesetzes und versucht verzweifelt seinen verschwundenen Vater zu finden. Dabei begegnet er Eve, deren Schicksal untrennbar mit seinem verknüpft zu sein scheint.

Mein lieber Herr Gesangsverein! Es ist sehr lang her, dass mich ein Buch so wenig von sich überzeugen konnte wie Pastworld.
Erzählt wird die Geschichte aus verschiedenen Perspektiven. Zum einen aus der Sicht von Charles Catchpole, dem Chefinspektor von Scotland Yard, der auf der Suche nach dem geheimnisvollen Phantom ist, das in Pastworld mehrere Morde begeht. Dabei berichtet er vor allem von seinen Ermittlungen und den Ergebnissen: Eine weitere Perspektive bekommt der Leser durch Caleb. Seine Erlebnisse als Tourist und später als Gejagter im Themenpark verknüpfen sich im Laufe der Handlung mit den Tagebucheintragungen von Eve, die eine weitere Ebene bilden.
Man sollte meinen, dass die zahlreichen Perspektiven eine gewisse Abwechslung bieten. Dies gelingt Ian Beck jedoch nicht. Im Gegenteil, der Autor schafft es nicht seinen Figuren eine Vielschichtigkeit zu geben. Als Leser hat man das Gefühl gesichtslose Protagonisten vor sich zu haben, die sich in keiner Weise von den Randfiguren abheben.
Leider ist auch die Handlung keinesfalls spannend gestaltet. Man spürt, dass der Autor unbedingt Spannung erzeugen möchte, aber es gelingt ihm einfach nicht. Selbst die düstere Atmosphäre die man in Pastworld erwarten würde schafft er nicht einzufangen, so dass man das Buch auch in jedem anderen Kontext platzieren könnte. Seine Versuche Handlungsstränge und Spannung aufzubauen scheitern kläglich und man dümpelt s durch die Seiten. Zwar schafft er es vereinzelt, dass man gerne wissen möchte, wie er letztendlich alles auflöst, doch das Ende schlägt dem Fass den Boden aus. Die Auflösung, die ich hier nicht verraten werde, ist grotesk und schlicht und ergreifend lächerlich und komplett zusammenhangslos und hat bei mir nur ein fassungsloses Kopfschütteln ausgelöst.

Fazit:

Langweilig, unlogisch, sinnfrei und grotesk. Pastworld lebt nur durch die gute Hintergrundidee, jedoch schafft es der Autor nicht eine entsprechende Handlung aufzubauen. Die Figuren sind leblos und bleiben selbst während der Lektüre nicht im Gedächtnis. Schade.