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A review by shicaro
Salka Valka by Halldór Laxness
3.0
Nach meinem ersten Urlaub in Island im März 2017 war ich so fasziniert von diesem Land, der Kultur und der Mentalität, dass ich unbedingt ein Buch des einzigen isländischen Literaturnobelpreisträgers Halldór Laxness lesen wollte.
Salka Valka erzählt die Geschichte der gleichnamigen Protagonistin von ihrem Kindesalter an. Sie wächst bei ihrer Mutter in einem kleinen Küstenort auf und hat einen sehr rauen Lebensweg vor sich, der von Hunger, Armut und Kälte geprägt ist.
Im gesamten Buch herrscht eine relativ melancholische und raue Stimmung. Das einfache Leben Salka Valkas konnte ich mir nach der Besichtigung der Torfhäuser während meines Urlaubs sehr gut bildlich vorstellen und die gesamte Darstellung fand ich sehr gelungen und authentisch. Durch diese etwas gedrückte Grundstimmung herrscht eine ganz eigene und einnehmende Atmosphäre im gesamten Buch, in welcher in den isländischen Geist deutlich spüren konnte. Was mir hingegen etwas zu kurz kam, waren Naturbeschreibungen. Ich hatte gehofft, mir die wunderbare Landschaft noch einmal mit Hilfes des Buches in Erinnerung rufen zu können, was leider nicht ganz der Fall war.
Auch der Einstieg ist mir nicht gerade leicht gefallen, da seitenlage Predigten und Monolog über das Christentum und Religion abgedruckt waren. Das war ein wenig langatmig, obwohl gleichzeitig durch die konservativen und engstirnigen Ansichten der Dorfbewohner der Kontrast zu Salka Valkas Gemüt sehr stark dargestellt wurde. Salka Valka schlägt sich alleine durchs Leben, wird von ihrer Mutter und deren Freund im Stich gelassen und kann sich niemals richtig in die Dorfgemeinschaft einfügen.
Salka Valka ist eine neugierige und politisch engagierte Frau. Nach einigen Kapitel verebben die Religionsmonologe und die Bolschewisten beginnen damit, in Island ihre Ansichten zu vertreten und zu verbreiten. Neben den sozialistischen Thesen stellt der Autor auch die Reaktion des isländischen Fischerdorfes dar, welche prompt einen Konsumverein gründen. Dieser Teil hat mir wahnsinnig gut gefallen, weil ich die angesprochenen Aspekte sehr interesant fand und Salka Valkas Weg in der männerdominierten Welt der Politik beeindruckend war. Sie ist keine typische Heldin, sondern macht ihre Fehler, findet jedoch immer einen Weg, dazu zu stehen und damit umzugehen. Ich habe mich gefreut Salka Valka dabei zu begleiten, wie sie sich durchsetzt, Konventionen bricht und eigene Wege geht.
Der Roman rund um Salka Valka hat mich auf positive Art und Weise herausgefordert, mir etwas beigebracht, mich beeindruckt und unterhalten. Interessant fand ich nicht nur Salka Valkas starken und außergewöhnlichen Charakter, sondern auch die politischen Aspekte, die Halldór Laxness anspricht. Außerdem konnte der Roman mir Islands Geschichte und Mentalität noch ein Stück weit näher bringen und die raue Atmosphäre im gesamten Buch hat mich definitiv in ihren Bann gezogen.
(Juni 2018)
Salka Valka erzählt die Geschichte der gleichnamigen Protagonistin von ihrem Kindesalter an. Sie wächst bei ihrer Mutter in einem kleinen Küstenort auf und hat einen sehr rauen Lebensweg vor sich, der von Hunger, Armut und Kälte geprägt ist.
Im gesamten Buch herrscht eine relativ melancholische und raue Stimmung. Das einfache Leben Salka Valkas konnte ich mir nach der Besichtigung der Torfhäuser während meines Urlaubs sehr gut bildlich vorstellen und die gesamte Darstellung fand ich sehr gelungen und authentisch. Durch diese etwas gedrückte Grundstimmung herrscht eine ganz eigene und einnehmende Atmosphäre im gesamten Buch, in welcher in den isländischen Geist deutlich spüren konnte. Was mir hingegen etwas zu kurz kam, waren Naturbeschreibungen. Ich hatte gehofft, mir die wunderbare Landschaft noch einmal mit Hilfes des Buches in Erinnerung rufen zu können, was leider nicht ganz der Fall war.
Auch der Einstieg ist mir nicht gerade leicht gefallen, da seitenlage Predigten und Monolog über das Christentum und Religion abgedruckt waren. Das war ein wenig langatmig, obwohl gleichzeitig durch die konservativen und engstirnigen Ansichten der Dorfbewohner der Kontrast zu Salka Valkas Gemüt sehr stark dargestellt wurde. Salka Valka schlägt sich alleine durchs Leben, wird von ihrer Mutter und deren Freund im Stich gelassen und kann sich niemals richtig in die Dorfgemeinschaft einfügen.
Salka Valka ist eine neugierige und politisch engagierte Frau. Nach einigen Kapitel verebben die Religionsmonologe und die Bolschewisten beginnen damit, in Island ihre Ansichten zu vertreten und zu verbreiten. Neben den sozialistischen Thesen stellt der Autor auch die Reaktion des isländischen Fischerdorfes dar, welche prompt einen Konsumverein gründen. Dieser Teil hat mir wahnsinnig gut gefallen, weil ich die angesprochenen Aspekte sehr interesant fand und Salka Valkas Weg in der männerdominierten Welt der Politik beeindruckend war. Sie ist keine typische Heldin, sondern macht ihre Fehler, findet jedoch immer einen Weg, dazu zu stehen und damit umzugehen. Ich habe mich gefreut Salka Valka dabei zu begleiten, wie sie sich durchsetzt, Konventionen bricht und eigene Wege geht.
Der Roman rund um Salka Valka hat mich auf positive Art und Weise herausgefordert, mir etwas beigebracht, mich beeindruckt und unterhalten. Interessant fand ich nicht nur Salka Valkas starken und außergewöhnlichen Charakter, sondern auch die politischen Aspekte, die Halldór Laxness anspricht. Außerdem konnte der Roman mir Islands Geschichte und Mentalität noch ein Stück weit näher bringen und die raue Atmosphäre im gesamten Buch hat mich definitiv in ihren Bann gezogen.
(Juni 2018)