A review by bluli
Ich werde nicht hassen by Izzeldin Abuelaish

dark hopeful informative inspiring reflective sad medium-paced
Izzeldin Abuelaish ist im Jabalia-Flüchtlingscamp im Gazastreifen aufgewachsen und musste in seinem Leben viele Hindernisse überwinden und Schicksalsschläge durchmachen. Er ist ein weltweit renommierter Arzt der auch in israelischen Krankenhäusern gearbeitet hat (sogar als erster Palästinenser, wenn ich mich richtig erinnere). Er glaubt fest daran, dass Ärzte Brücken bauen können zwischen den Menschen und Völkern. Er setzt sich für Frieden ein und weigert sich zu hassen. Hass bezeichnet er als Krankheit, die es zu heilen gilt. Ich bewundere sein Festhalten an der Menschlichkeit und wie er es fertig bringt selbst dann nicht zu hassen, als 2009 sein Haus von israelischen Granaten getroffen wir und drei seiner Töchter und eine Nichte sterben. Hassen tut er nicht, aber trauern und Wut empfinden. Wut ist, im Gegensatz zu Hass, produktiv. 
„Ich werde nicht hassen“ ist eine Biografie und kein Geschichts- oder Politikbuch, dennoch konnte man durch das Aufwachsen und Leben Abuelaishs auch über Palästina lernen. 
Bewundernswert finde ich es ebenfalls, dass Abuelaish die Zukunft auch in der Frau sieht. Er ist überzeugt, dass die Stimmen der Frau in Politik und Gesellschaft für weniger Konflikte und mehr Frieden und Menschlichkeit sorgen. Überhaupt ist der Autor überzeugt, dass Friede möglich ist und er setzt sich dafür ein, dass Israelis und Palästinenser sich besser kennenlernen sollen um einen Diskurs und ein Ende der Gewalt herbeizubringen. Bewundernswert, doch aufgrund der Situation in Gaza heute scheint das Bemühen und der Glaube nichts gebracht zu haben.
Ich wünschte jeder würde, wie Abuelaish, die Menschlichkeit in jeder Person erkennen.