A review by laelyn
Hamnet by Maggie O'Farrell

5.0

Judith und Hamnet besticht durch einen wunderschönen Schreibstil und eine Geschichte, die ans Herz geht. Ich wusste zuvor ehrlich gesagt nichts über Hamnet und den Ursprung von Shakespeares' berühmtem Stück und war daher besonders gespannt darauf, Maggie O'Farrell's Version der Geschichte zu lesen.

Am Anfang hat es eine Weile gebraucht, bis mich diese Geschichte in ihren Bann gezogen hat. Die ersten paar Kapitel bestehen hauptsächlich aus sehr detaillierten Beschreibungen, die zwar schön zu lesen sind, aber sich doch ein wenig hinziehen und überfordernd wirken. Mit jeder Seite, die ich las, wuchs dann aber meine Faszination. Der Schreibstil hat beinahe schon etwas Märchenhaftes. Die Geschichte erzählt sowohl von Hamnets Schicksal, als auch von den Jahren zuvor. Agnes ist eine durch und durch interessante Protagonistin, die ich so in diesem Buch nicht erwartet habe.

Gefallen hat mir auch, dass der Fokus hier auf den Frauen liegt - dies ist keine Geschichte über Shakespeare, sondern über seine Familie und den Schmerz, den der Tod des Sohnes über sie hereinbrechen lässt.

Es ist vor allem die emotionale Wucht, die diese Geschichte so besonders macht. Ich hatte Tränen in den Augen, konnte die Trauer und Verzweiflung nachempfinden. Eine absolute Leseempfehlung für alle, die gefühlvolle, charakterfokussierte Bücher lieben.