A review by mauraho
Arkadien fällt by Kai Meyer

4.0

Original-Rezension: The emotional life of books

Meine Meinung:

Kai Meyer gehört zu meinen Lieblingsautoren, zudem ist er auch noch mein meistgelesener Autor. Um so peinlicher ist es da für für mich, dass ich bis vor kurzem seine wahrscheinlich bekannteste Reihe noch nicht komplett gelesen hatte. Dies habe ich hiermit endlich nachgeholt und – wie nicht anders zu erwarten – hat mir „Arkadien fällt“ sehr gut gefallen!

Trotzdem bin ich der Meinung, dass die Arakdien-Reihe eher zu Kai Meyers „schwächeren“ Reihen – insofern man bei ihm überhaupt von schwach reden kann. Denn was für Kai Meyer eher schwächer ist, ist für andere Autoren großartig.

Jetzt aber wirklich zu „Arkadien fällt“.
Die Idee, auf der das Buch basiert, gefällt mir wirklich gut. Sie ist einzigartig. Auch wenn es sich beim ersten Band noch nicht ganz offenbart, begreift man erst jetzt wirklich wie ausgefeilt und speziell sie ist. Allein schon deshalb muss man das Buch lesen. Diese umwerfende Kombination aus Mafia, Sagen und fantastischen Elementen!
Auch die Auflösung der Geschichte ist atemberaubend. Erst dann erkennt man, wie komplex sie tasächlich ist. Ich hätte nie erwartet, dass die Beziehungen der Personen so weitreichend sind, dass so viele Intrigen gesponnen wurden und dass dermaßen viele Dinge, wenn man sie hinterfragt, etwas ganz anderes ergeben.
Dass man dauernd etwas Neues erfährt, ist auch einer der Gründe, warum die Geschichte so spannend ist. Man hetzt quasi von Seite zu Seite, will unbedingt wissen, ob das, was man zu ahnen glaubt, wirklich wahr ist oder doch nur eine weitere Lüge.
Kai Meyers Schreibstil ist natürlich großartig und bildreich. Aber wem sage ich das? Ihr kennt doch bestimmt, wie packend sein Schreibstil ist, wie ausgefeilt und auf den Punkt gebracht.
Auch seine Charaktere sind menschlich, gut ausgearbeitet und vieles mehr. So zum Beispiel auch die Protagonistin Rosa. Im Gegensatz zu den Protagonisten in vielen anderen Büchern hat sie Skrupel vor der Gewalt, die sie ausüben muss, um ihr Leben zu retten. Das wird von den meistens Autoren einfach übergangen, was die jeweiligen Protagonisten ein wenig kalt und skrupellos wirken lässt. So war ich froh, hier endlich den Skrupel vorzufinden, auf den ich schon so lange gewartet habe – auch wenn das jetzt ein wenig komisch klingen mag.
Was mich aber dazu bringt, zu behaupten, dass dies nicht Kai Meyers beste Trilogie sei, ist, dass mir dieses besondere Etwas, dass in Kai Meyers Büchern immer enthalten ist, wenn es auch nie wirklich greifbar ist, hier nicht oder nur kaum vorhanden ist.

Mein Fazit:

Tja, was soll ich sagen? Dass mir „Arkadien fällt“ wirklich sehr gut gefallen hat, der Schreibstil wie immer großartig ist, genauso wie die Ausgestaltung seiner Charaktere und die Auflösung der Idee einfach atemberaubend ist? Das auf jeden Fall. Aber leider auch, dass meiner Meinung nach das ganz besondere Etwas, das Kai Meyers Büchern sonst anhaftet, hier leider fehlt oder nur kaum vorhanden ist. Nichtsdestotrotz kann ich jedem sagen, der diese Trilogie noch nicht gelesen hat, dass derjenige es auf jeden Fall nachholen sollte!