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A review by travelartandbookblogger
Reise mit zwei Unbekannten by Zoe Brisby
4.0
Reise mit zwei Unbekannten von Zoe Brisby erzählt die Geschichte des 25-jährigen, depressiven Alex und der 95-jährigen, an Alzheimer erkrankten Maxine, die sich à la Harry & Sally durch die gemeinsame Fahrt von Frankreich nach Brüssel kennen lernen. Während Alex’ höchstes Ziel die bloße Flucht vor seinem Leben ist, so möchte Maxine dem ihren in Brüssel ein würdevolles Ende bereiten, indem sie aktive Sterbehilfe in Anspruch nimmt. Die sehr kurzen Kapitel evozieren ein unglaubliches Tempo, das den Roman zu einem richtigen Pageturner macht.
Maxine besitzt eine erfrischende Art sich auszudrücken, die aber auch aneckt, so musste ich mich beispielsweise erst einmal an ihre Einstellung gegenüber der „Heilung einer Depression“ gewöhnen - ich bin keine Expertin, aber ich halte es schon für ein wenig flapsig, jemanden durch Aufmuntern und Ablenkung von dieser Erkrankung befreien zu wollen. Auch ist der gesamte Humor des Romans speziell - wenn man reingefunden hat, gibt es aber wirklich zahlreiche Stellen um lauthals loszulachen. Vielleicht kann man den unprofessionellen/unbedarften Umgang mit Depressionen aber auch als Chance sehen, das Sprechen über diese Krankheit zu enttabuisieren.
Sieht Maxine sich in der Pflicht, Alex bei der Genesung seiner Depression zu unterstützen, so macht Alex es sich zur Aufgabe, Maxine davon zu überzeugen, ihren Entschluss, ihr Leben in Brüssel selbstbestimmt zu beenden, zu revidieren. Es war wunderschön dabei zu sein, wie die beiden sich immer besser kennen lernen, aneinander festhalten - Alex, der immer wieder über seinen Schatten springt und über sich hinauswächst und Maxine, die endlich jemanden gefunden hat, dem sie noch all die Geschichten erzählen kann, die sie ansonsten wohl mit ins Grab genommen hätte und uns somit einen bleibenden Eindruck der Generation, die in der Gesellschaft häufig kein Gehör mehr findet, hinterlässt.
Meine persönlichen Highlights: Die Running Gags der falschen Redewendungen erinnern mich total an Cems Oma bei „Türkisch für Anfänger“, die Starbucks-Bestellung an Bodo Wartkes „Probleme, die ich früher noch nicht hatte“ und die Anrufbeantworter-Szene an „PS: Ich liebe dich“.
Maxine besitzt eine erfrischende Art sich auszudrücken, die aber auch aneckt, so musste ich mich beispielsweise erst einmal an ihre Einstellung gegenüber der „Heilung einer Depression“ gewöhnen - ich bin keine Expertin, aber ich halte es schon für ein wenig flapsig, jemanden durch Aufmuntern und Ablenkung von dieser Erkrankung befreien zu wollen. Auch ist der gesamte Humor des Romans speziell - wenn man reingefunden hat, gibt es aber wirklich zahlreiche Stellen um lauthals loszulachen. Vielleicht kann man den unprofessionellen/unbedarften Umgang mit Depressionen aber auch als Chance sehen, das Sprechen über diese Krankheit zu enttabuisieren.
Sieht Maxine sich in der Pflicht, Alex bei der Genesung seiner Depression zu unterstützen, so macht Alex es sich zur Aufgabe, Maxine davon zu überzeugen, ihren Entschluss, ihr Leben in Brüssel selbstbestimmt zu beenden, zu revidieren. Es war wunderschön dabei zu sein, wie die beiden sich immer besser kennen lernen, aneinander festhalten - Alex, der immer wieder über seinen Schatten springt und über sich hinauswächst und Maxine, die endlich jemanden gefunden hat, dem sie noch all die Geschichten erzählen kann, die sie ansonsten wohl mit ins Grab genommen hätte und uns somit einen bleibenden Eindruck der Generation, die in der Gesellschaft häufig kein Gehör mehr findet, hinterlässt.
Meine persönlichen Highlights: Die Running Gags der falschen Redewendungen erinnern mich total an Cems Oma bei „Türkisch für Anfänger“, die Starbucks-Bestellung an Bodo Wartkes „Probleme, die ich früher noch nicht hatte“ und die Anrufbeantworter-Szene an „PS: Ich liebe dich“.