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reini68 's review for:
Nachtzug nach Lissabon
by Pascal Mercier
Raimund Gregorius ist Lehrer an einem Berner Gymnasium. In seinem Leben hat er es vor allem zu einem gebracht, zu dem Ruf die toten Sprachen zu beherrschen wie kein anderer - dies hat ihm den liebevollen Beinamen "Mundus" eingetragen. Sonst ist sein Leben bisher sehr unspektakulär verlaufen, spießig könnte man sagen. Und da - plötzlich wie aus heiterem Himmel - wird er durch scheinbare Nichtigkeiten vollkommen aus der Bahn geworfen. Ein Entwicklungsroman der Sonderklasse beginnt.
Sprachlich ragt der Roman weit aus der Masse heraus. In einer selten vorzufindenden Sprache malt Mercier Bilder von kaum gekannter Qualität. Nur wenige Autoren erreichen ein Können wie es Mercier uns erfahren lässt - unwillkürlich denkt man an Namen wie Grass, Zweig, Walser oder Süskind. Während ich den sanften Fluss der Worte genoss, hatte ich häufig den Eindruck mitten in der beschriebenen Szene zu stehen und kein Detail zu vermissen. Der Protagonist wird in einer Tiefe gezeichnet wie es nur selten anzutreffen ist, und seine Entwicklung ist hervorragend beschrieben und nachvollziehbar. Sowohl in Plot als auch in Stil setzt sich dieses positive Bild fort.
Das Urteil über dieses Buch fällt mir leicht, die Empfehlung dafür schwer. Nicht jeden wird dieses Buch faszinieren, dazu ist der Handlungsverlauf zu unspektatkulär und die Sprache zu komplex. Wenn Sie jedoch Bücher lieben die durch ihre Sprache glänzen und sich durch ihre Philosophie über die Masse stellen, so haben Sie hier ein Juwel in Händen, das Sie nicht weglegen werden, ehe Sie es ausgelesen haben - und wenn Sie es ein zweites und drittes Mal lesen, wäre ich nicht überrascht.
Sprachlich ragt der Roman weit aus der Masse heraus. In einer selten vorzufindenden Sprache malt Mercier Bilder von kaum gekannter Qualität. Nur wenige Autoren erreichen ein Können wie es Mercier uns erfahren lässt - unwillkürlich denkt man an Namen wie Grass, Zweig, Walser oder Süskind. Während ich den sanften Fluss der Worte genoss, hatte ich häufig den Eindruck mitten in der beschriebenen Szene zu stehen und kein Detail zu vermissen. Der Protagonist wird in einer Tiefe gezeichnet wie es nur selten anzutreffen ist, und seine Entwicklung ist hervorragend beschrieben und nachvollziehbar. Sowohl in Plot als auch in Stil setzt sich dieses positive Bild fort.
Das Urteil über dieses Buch fällt mir leicht, die Empfehlung dafür schwer. Nicht jeden wird dieses Buch faszinieren, dazu ist der Handlungsverlauf zu unspektatkulär und die Sprache zu komplex. Wenn Sie jedoch Bücher lieben die durch ihre Sprache glänzen und sich durch ihre Philosophie über die Masse stellen, so haben Sie hier ein Juwel in Händen, das Sie nicht weglegen werden, ehe Sie es ausgelesen haben - und wenn Sie es ein zweites und drittes Mal lesen, wäre ich nicht überrascht.