A review by dogfood
Black Hammer Volume 4: Age of Doom Part Two by Jeff Lemire

3.0

Wait, what? Nach vierhundertundzwanzig Seiten Anlauf drückt der Autor Jeff Lemire auf den Resetknopf und lässt Hauptprotagonistin Lucy Weber wieder in Spiral City aufwachen und als Serviererin in einer Pizzeria arbeiten?

Nur langsam zeigen sich Risse in dieser Fassade und schimmert immer stärker die Verknüpfung zum Hauptplot der ersten drei Bände durch.

Die Auflösung ist unbefriedigend. Am Ende frage ich mich, ob Lemire sich im Laufe der insgesamt 24 Hefte nicht selber in die Sackgasse geschrieben hatte und als Ausweg zu Konstrukten greifen musste, die an die TV-Serie „Dallas“ erinnern, als zu Beginn der Staffel Pam aus ihrem Schlaf aufwachte und den Zuschauer serviert wurde, dass die komplette Staffel des Vorjahres nur von Pam geträumt und damit nichtig war…

Die zwölf Hefte des „Age of Doom“-Storybogens hätte man locker auf vier bis sechs Hefte schrumpfen können, wenn man auf all die Umwege, die Lucy Weber ohne jedweden Mehrwert nehmen musste, verzichtet hätte.

Es bleibt eine große Schwäche von Comic-Autoren, dass enorm viel Seiten für eine Exposition der Luxusklasse aufgewandt werden, nur um am Ende eine Auflösung zu bieten, die vom Grabbeltisch des Autorendiscounters stammt.

Im Falle von Black Hammer ist es umso bitterer, da die Zutaten für ein feines Werk alle da waren: die Zeichnungen von Dean Ormston, die Farben von Dave Stewart, und, ja, auch Jeff Lemire selber, hat da wunderbare kleine Plots rund um seine alternden Spiral City-Superhelden geschrieben. Ach, wenn ihm das doch bloß gereicht hätte…