A review by lieblingslibri
The Hate U Give by Angie Thomas

challenging dark informative reflective tense medium-paced
  • Plot- or character-driven? Plot
  • Strong character development? Yes
  • Loveable characters? Yes
  • Diverse cast of characters? Yes
  • Flaws of characters a main focus? No

3.75

Von klein auf prägt Starrs Vater ihr ein, wie sie sich im Notfall verhalten soll, wie sie aus dieser gefährlichen Situation rauskommt, wie sie diese lebendig übersteht. Die Situation? Der Moment, wenn sie von der Polizei aufgehalten werden sollte. Denn Starr ist schwarz, lebt im fiktiven Garden Heights, einem US-amerikanischen Armenviertel. Und Polizeigewalt gegen Schwarze ist eine der realsten Gefahren überhaupt für sie, für ihre Familie, für ihre Nachbarn. Die 16-jährige Starr hält die Warnungen ihres Vaters für etwas übertrieben, aber zugleich ist ihr bewusst, wie wichtig es ist, sich im Fall der Fälle richtig zu verhalten. Besser kein Risiko eingehen. Denn wenn sogar ihr Vater, ehemaliges Mitglied der King Lords Gang, Angst vor Polizisten hat, dürfte wohl echt was dran sein. Und die Warnungen ihres Vaters sind mehr als gerechtfertigt, das muss sie erkennen, als ihr bester Freund vor ihren Augen bei einer Verkehrskontrolle von einem Polizisten erschossen wird. Weil er nach einer Haarbürste gegriffen hatte. Einer verdammten Haarbürste. Und da steigt Wut in Starr auf, in den Bewohner von Garden Heights. Diese Ungerechtigkeit können sie nicht länger einfach so akzeptieren...

'The Hate U Give' von Angie Thomas ist ein Jugendroman, der 2017 erschienen ist, in einem Jahr, in dem in den USA über zweihundert Schwarze durch Schüsse von Polizisten zu Tode kamen, bei Verkehrskontrollen, Einkäufen im Supermarkt, Spaziergängen durch die eigene Nachbarschaft. Diese gleichwohl schwere wie aktuelle Problematik greift Thomas in ihrem Roman auf und schafft so eine Geschichte, die sich schnell weglesen lässt, die umkompliziert strukturelle Probleme beleuchtet und insgesamt spannend zu lesen ist. Es ist und bleibt aber ein Jugendroman, doch genau das macht es irgendwie leichter, sich mit dieser unfassbar aufwühlenden, wütend machenden Thematik des strukturellen Rassismus zu beschäftigen.

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