A review by marleysclassics
Only a Monster by Vanessa Len

adventurous dark mysterious medium-paced
  • Plot- or character-driven? A mix
  • Strong character development? Yes
  • Loveable characters? It's complicated
  • Diverse cast of characters? N/A
  • Flaws of characters a main focus? No

2.25

Auf den ersten Seiten dieses Buches sind meine Erwartungen erstmal sehr weit gesunken. Das lag ganz einfach daran, dass dort sehr viel passiert. Klar, die authentische Reaktion einer Jugendlichen, wenn sie von den eigenen magischen Kräften erfährt, ist allgemein schwer zu finden. Aber die Geschwindigkeit, in der das hier abgefrühstückt wird, gefolgt von 19472 anderen Ereignissen auf 50 Seiten - das ist mehr als das, womit ich als Leser*in mitfiebern kann. Unmengen an Drama, dabei kennt man die Figuren noch gar nicht. Wie soll mich dann bitte ihr Schicksal interessieren?

Glücklicherweise legt sich dieses rapide Fortschreiten der Handlung irgendwann. Ab da kam ich dann nach und nach in die Geschichte rein. Sobald klar ist, welche Figuren nun tatsächlich wichtig sind und welche Rolle sie so ungefähr einnehmen, ist es spannend, die Vorgänge und Entwicklungen mitzuverfolgen. 

So entdeckt man gemeinsam mit der Protagonistin die Welt, in sie da eigentlich hineingeraten ist. Wer ist sie eigentlich? Wer ist ihre Familie? Und wie zum Teufel können wir a) deren Tod ungeschehen machen und b) unseren eigenen verhindern?

Auf dem Weg entwickeln sich die Beziehungen verschiedener Charaktere zueinander. Dabei habe ich vor allem auf Aaron und Joan gehofft, da mich die beiden ein wenig an Gwen und Gideon aus Kerstin Giers Rubinrot erinnert haben. (Jedoch leider mit etwas weniger Eigenheiten und Erinnerungswürdigkeit, wenn ich ehrlich bin.) Aber auch die (Liebes-)Geschichten verschiedener Nebencharaktere haben alle ihren Reiz und machen das Lesen unterhaltsam, sogar wenn die Haupthandlung mal durchhängt. 

Der Erzählstil ist einfach, aber angenehm zu lesen. Folglich bin ich zumeist echt durch die Seiten geflogen. Dabei gibt es kaum einen Aspekt dieses Buches, den ich überragend finde – so gemein das jetzt auch klingt. Somit fand ich Only a Monster ziemlich durchschnittlich. Weder Plot noch Figuren oder Weltenaufbau sind überragend, schlecht sind sie aber ebenso wenig. 

Damit bin ich völlig okay. Das Einzige, das mich aber genervt hat, ist, wie dramatisch zum Teil erzählt wird. Es tut mir leid, diese Story ist kein siebenbändiger Fantasy-Epos voller tiefgründiger Charaktere, die man auf unzähligen Abenteuern begleitet hat. Trotzdem kommen immer wieder dramatische Aussagen, die genau das vermuten lassen. Dass ich die nötige emotionale Verbindung zur Geschichte nicht gespürt habe, hat das jedoch eher pathetisch wirken lassen. 

Meine Fazit:

Vanessa Lens Only a Monster, Band eins der Dynastie der Zeitreisenden, konnte mich unterhalten. Ich interessiere mich nun insoweit für die Geschichte, dass ich die Reihe vermutlich weiterverfolgen werde. Falls ihr nach einem eher leichten Fantasyroman für Zwischendurch sucht, der ein wenig an Rubinrot erinnert, kann ich diesen hier durchaus empfehlen.