A review by jella
Empire of Storms by Sarah J. Maas

5.0

Ich würde sagen, man weiß ab dem 4. Teil dieser Reihe, in welche Richtung sie geht und worauf man sich eigentlich eingelassen hat. Das hier war der 5. Teil und die weitere Entwicklung hat mir gut gefallen. Bis jetzt sind zwar die Schlachten noch ein bisschen unausgewogen (auf der einen Seite haben wir Erawan, der nur mit dem Finger schnippen müsste, um alle zu vernichten, es aber aus irgendeinem Grund nicht tut, auf der anderen steht Aelin, die selbst allmächtig ist, was die Kämpfe ein bisschen langweilig werden lässt), trotzdem mag ich die Entwicklung der Geschichte und der Charaktere immer noch. Die Interaktion von Lorcan & Elide hat mir sehr gut gefallen und auch Manon wird mir von Band zu Band immer sympathischer - und das in riesen Sprüngen. Im 3. (ihr erster Auftritt) mochte ich sie gar nicht.
Und können wir bitte kurz über Darrow sprechen? So ungut er auch sein mag, er hat so recht mit allem was er sagt und bietet Aelins Arroganz fantastisch die Stirn. Er ist nicht geschrieben, um geliebt zu werden, aber ich find ihn hier richtig toll. Er ist nahezu der einzige Charakter, der WIRKLICH nachvollziehbar handelt.
Besonders die letzten paar Kapitel waren hier ziemlich mitreißend. Endlich hat Aelin etwas in Aussicht gestellt bekommen, dem sie trotz all ihrer Macht nicht entrinnen kann (und wahrscheinlich denoch einen Weg finden wird, machen wir uns nichts vor), dieses Buch endet NICHT gut für alle Beteiligten (mit Aussicht auf Besserung) und aus irgendeinem Grund (der da wäre: es gibt noch einen (zwei) Folgeband (-bände)) habe ich dieses Ende als sehr zufriedenstellend empfunden.

Ahh... durchaus empfehlenswert, The Assassins Blade (die Vorgeschichte der ganzen Reihe) vor diesem Teil zu lesen :)

Aelin ist mir immer noch nicht richtig sympathisch. Sie ist ein sehr starker, weiblicher Hauptcharakter und macht als solchen ihren Job sehr gut, denoch mag ich sie nicht so wirklich. Dieser Umstand stört mich aber erstaunlich wenig, da alles an ihr genau so passt und sein soll, wie es ist. Und trotzdem ist sie mir ein bisschen zu mächtig... Langweilig mächtig. Es ist beinahe so, dass die einzige Möglichkeit, sie zu besiegen, ist, jemanden zu bedrohen, den sie liebt. Ich finde, ein Charakter braucht mehr Schwächen, um wirklich interessant zu sein.

SJM schreibt Romantasy. Das wird auch hier sehr klar. Nicht mein bevorzugtes Genre, aber ich weiß ja, auf was ich mich bei ihr einlasse.
Was mir hier nicht so gut gefällt ist die offensichtliche Tatsache, dass keiner der Hauptcharaktere am Ende alleine dastehen darf. Spätestens in diesem Band hat sie begonnen, allen ihren Charakteren Partner zu suchen. Mir fehlen ein bisschen die Figuren, die auch ohne einen Gefährten ihr Glück finden können. Diese Aspekte waren ein bisschen anstrengend. (Und doch... Go, Lorcan & Elide! Ich glaub an euch...)

Warum 5 Sterne, wenn ich doch einige Kritikpunkte hab? Na, in meinem favourit-Shelf landet dieser Band eh nicht, aber ich bin so gut und schnell durch die Seiten gefolgen und hatte beim Lesen so viel Vergnügen, dass sich diese Bewertung ganz einfach mit "Bauchgefühl" erklären lässt. Ich möchte diesem Buch 5 Sterne geben, also tu ich das auch.

Zitate
Kapitel 4
"Wer mein Bett teilt", sagte sie, "das geht Euch nichts an." "Und das ist genau der Grund, warum Ihr nicht zum Herrschen taugt. Wer das Bett einer Königin teilt, das geht jeden etwas an."
Darrow zu Aelin

Kapitel 27
"Ihr werdet feststellen, Rolfe, dass man sich um Celaena Sardothien nicht kümmert. Man überlebt sie."

Kapitel 35
"Weil wir die Masten nicht im Weg haben wollen, wenn wir das Feuer eröffnen. Sie scheinen ein ziemlich wichtiger Teil des Schiffes zu sein."

Kapitel 56
Aelin war keine Retterin, hinter der man sich zusammenscharte, sondern eine Naturkatastrophe, die man überstehen musste.