A review by jersy
The Mountain in the Sea by Ray Nayler

challenging dark emotional hopeful informative inspiring mysterious reflective tense
  • Plot- or character-driven? A mix
  • Loveable characters? It's complicated
  • Diverse cast of characters? Yes

4.0

  Wer gerne Science Fiction liest, die sich mit nicht-menschlichem, intelligentem Leben beschäftigt, kommt hier auf mehrere Arten auf seine Kosten: von verschiedener Formen von KI bis zu den aufgrund ihrer Andersartigkeit fast schon wie Außerirdische anmutenden Kraken. Ich würde aber auch eine große Empfehlung für Leute aussprechen, die denken, mit Science Fiction nichts am Hut zu haben, denn wir befinden uns hier nicht weit in der Zukunft, alles ist sehr nah an unserer Realität und die angesprochenen Themen sind schon jetzt die Probleme unserer Zeit. Dabei fand ich auch Ray Naylers Herangehensweise an die verschiedenen Themen besonders: sehr empathisch, sehr an Gesellschaft und Umwelt und den Gräueltaten, die an beiden begangen werden, interessiert und das mal aus einer anderen Sichtweise als nur die der westlichen Welt. 

Ich war beim Lesen fasziniert und wurde oft zum Nachdenken gebracht. Auch die Atmosphäre und die Bildlichkeit möchte ich loben. Emotional kam das Buch nicht so sehr an mich heran, wie es bei den Themen möglich gewesen wäre, das habe ich hier aber auch nicht unbedingt gebraucht. 

Die Beschreibung „Ein Öko-Thriller, der es in sich hat“, die groß hinten auf dem Buch prangert, ist zwar nicht unpassend, aber irgendwie irreführend. Ja, das Buch hat Thriller-Elemente und kann manchmal ganz schön hart sein, wenn es sich zum Beispiel mit dem Thema moderne Sklaverei befasst, aber es ist kein rasantes Buch, dass es die ganze Zeit darauf anlegt spannend zu sein oder zu überraschen, sondern eins, dass sich Zeit für seine Themen und Charaktere nimmt, und dabei vielleicht mal ganz nebenbei spannend und überraschend ist.