A review by zoe_
Finding Sky - Die Macht der Seelen by Joss Stirling

dark

2.0

So wie es gerade um meinen Kopf und meine Arbeit steht, würde es mich nicht überraschen, wenn sich mein lesen in nächster Zeit zwischen zwei Schienen hin und her bewegen wird. Zum einen gibt es nämlich Sachbücher und co, die ich ziemlich dringend lesen muss, also werde ich das auch weiterhin tun. Zum anderen brauche ich für mein psychisches und intellektuelles Wohlbefinden aber auch sehr lichte (ich sage nicht „dumme,“ aber ich habe auch nichts dagegen, wenn sie dumm ist) Literatur, um nicht den Verstand oder die Motivation zu verlieren. Womit ich nur sagen will: das war kein sonderlich gutes Buch, aber ich habe es aufgegessen, als wäre es höchste Kunst. 

Ich muss auch sagen, eigentlich voll die kluge Idee, eine Reihe, in der man einer ganzen Horde heisser Jungs/Männer durch die Weltgeschichte folgen kann, während sich einer nach dem anderen verliebt, so aufzubauen, dass man erst mit dem Jüngsten startet und dann nach und nach die Reihe hoch geht während auch die Leserschaft älter wird. Kann zwar nicht behaupten, dass mich das Set-Up sonderlich stark interessiert/fasziniert (das Buch hat zwar sehr ernsthaft versucht mir beizubringen, dass „ein guter Körper“ und „ein hübsches Gesicht“ genug sind für alle weibliche Wesen, aber meine Anforderungen sind dann doch etwas höher als hat Körper & hat Gesicht, tbh), aber ich weiss zu schätzen, dass es ein gekonnter Ansatz ist für Marketing.

In Sachen Plot konnte ich mich noch wage daran erinnern, dass in all den Büchern eine sehr krasse Menge an Trauma existiert, aber es hat mich trotzdem etwas überrascht. Gleich zu Anfang wird eine wegwerfende Bemerkung über einen pädophilen Lehrer gemacht, so als wäre das keine grosse Sache. Ein übles Omen. (Sonst werden die Kinder in dem Buch aber meisten nicht-sexuell misshandelt, yay)

Merke gerade, dass ich gar keine wirkliche Meinung zu dem Buch abgegeben habe, also hier folgendes:
Es ist hochgradig dramatisch.
Sky und Zed sind beide hochgradig melodramatisch. (In dem Kontext, in dem sie aufgewachsen sind ist das nicht ungerechtfertigt, ich wundere mich mehr über die Entscheidung der Autorin, ihren Charakteren so viel Trauma zuzuschreiben.)
Es ist sehr schwarz-und-weiss.
Zed ist, anscheinend, sehr krass heiss.
Sky ist vielleicht nicht die hellste Glühbirne, aber da alle Glühbirnen in einer Schublade stecken und nicht mit Strom verbunden sind fällt das nicht weiter auf.
„Du hast mir gar nicht gesagt, dass du ein Savant bist“ „Hä? Ich bin aber kein Autist“ wäre viel lustiger gewesen, als eine Person, die so tut, als wäre „savant“ kein existierendes Wort.
Das Ende ist Action, Action, Action-Friede-Freude-Eierkuchen. In anderen Worten, es ist sehr plötzlich alles sehr gut und so, als hätte es nie Probleme gegeben. Dabei waren die Probleme eigentlich sehr substantiell.
Grundsätzliche würde ich das Buch nicht empfehlen, ausser du brauchst gerade wirklich etwas, bei dem dein Kopf 0 verdauen muss. Flutscht alles einfach so durchs Gehirn und nimmt vielleicht eine kleine Sorge mit sich raus.

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