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3.0

Dieses Buch ist mir nicht leicht gefallen. Als erstes Buch von Christa Wolf war es vielleicht nicht ganz das richtige, zumal ich auch vor dem Lesen wenig über die Autorin wusste und erst im Laufe des Buchs angefangen habe zu recherchieren. Dieses Buch ist gewebt aus Teilen des realen Lebens von Christa Wolf jedoch auch aus reiner Fiktion. Was wirklich wieweit der Wahrheit entspricht, kann man nicht wissen, und dieses Ungewisse bringt mich beim Lesen ins Grübeln. Um sich besser zurecht zu finden, empfehle ich, im Vorfeld etwas über die Autorin zu lesen.

Der Schreibstil ist fragmentarisch, nach kürzerem oder längerem Verweilen bei einem Thema springt die Erzählerin auf einmal ganz woanders hin. Trotzdem greifen die einzelnen Teile puzzle-artig ineinaner und ergeben ein Ganzes. Immer wieder wird zwischen den Erzählperspektiven “Ich” und “Du” gewechselt, bei welchen jedoch immer die Erzählerin selbst gemeint ist: einmal in der Gegenwart, einmal in der Vergangenheit.

Die Geschichte selbst ist schwer zu greifen. Im Gesamten fühlt sie sich ein so wenig an, als würde mir jemand an einem langen Abend von seinem USA-Besuch erzählen, ab und an Themen nur streifen, andere ganz ausführlich besprechen, aber auch einige Lücken lassen, die manchmal lauter klingen als das Gesagte selbst.

Es ist ein Buch, das mich zum nachdenken und nachforschen und neugierig werden angeregt hat. Ich bin jetzt ganz gespannt auf Christa Wolfs frühere Werke, nachdem ich nun ihr letztes Buch aus dem Jahre 2010 gelesen habe. Ein Jahr später ist sie bereits verstorben.