A review by jarichan
Seven Years of Darkness by You-Jeong Jeong

3.0

Nachdem mich "The Good Son" der Autorin begeistert hat, war ich neugierig auf andere Werke von You-Jeong Jeong. "Seven Years of Darkness" konnte mich jedoch nicht ganz so überzeugen wie ersteres.

Hauptsächlich lag dies daran, dass die Perspektivwechsel zu schnell erfolgen. Für uns westliche Leser kommen die ungewohnten Namen erschwerend hinzu. Deswegen hatte ich lange Zeit Mühe, der Handlung zu folgen. Auch nachdem ich mich mit den Namen vertraut gemacht hatte, wurde der Lesefluss zu oft durch die raschen Wechsel gestört. Dass die Handlung in Rahmen- und Binnengeschichte aufgeteilt ist, kommt hier erschwerend hinzu.

Ansonsten zeigt die Autorin auch hier ein sehr gutes Gespür für Atmosphäre und die unermesslichen Tiefen der menschlichen Seele. Wir haben es mit Psychopaten zu tun, verzweifelten Menschen, kaputten Seelen. Aber eben auch jenen, die Gutes tun wollen in dieser Welt. Die versuchen, weiterhin aufrecht zu gehen. Menschen, die Fehler machen, aber versuchen, diese wieder gerade zu biegen.

Es ist eine kalte Geschichte, gemacht für trübe und neblige Tage oder eher Nächte. Ein inneres Zittern begleitete mich während des Lesens auf fast jeder Seite. Auch wenn es sich zwischendrin etwas hinzog, so fragte ich mich doch immer wieder, was es mit dieser oder jener Begebenheit auf sich hatte.

Jeong ist für mich definitiv noch immer eine interessante Autorin, die ich gerne weiterhin lesen möchte. Wer sich für Psychologie interessiert, wer Bücher mit dichter Stimmung mag, sollte sie You-Jeong Jeong vielleicht auch einmal ansehen.

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