A review by tapsisbuchblog
After Dark by Jayne Cowie

mysterious tense medium-paced
  • Plot- or character-driven? Character
  • Strong character development? No
  • Loveable characters? No
  • Diverse cast of characters? No
  • Flaws of characters a main focus? Yes

3.25

England, in nicht allzu ferner Zukunft: Die Sicherheit von Frauen steht im Mittelpunkt. Die Freiheit der Männer wird durch Ausgangssperre und Fußfessel empfindlich eingeschränkt. Das Konzept funktioniert gut. Bis eine Frau ermordet im Park aufgefunden wird. Die Verdächtige kann nur eine Frau sein. Denn wie sollte ein Mann alle Gesetze umgehen können?

"After Dark" war mein erster Thriller von Jayne Cowie und hatte mich aufgrund des Klappentextes und des Gedankenspiels "Was ist, wenn Männer sich nicht mehr frei bewegen können?" angezogen. Nach der Lektüre bin ich enttäuschter, als ich dachte.

Die Autorin baut ihren Roman auf der einfach anmutenden Idee "Frauen schützen, in dem Männer eingeschränkt werden und Frauen so viel Unterstützung wie nötig bekommen" auf und viele Aspekte haben durchaus ihren Reiz. Frauen werden staatlich unterstützt, genießen umfangreichen Schutz und Männer müssen sich bereits ab jungen Jahren diversen strengen Gesetzen unterordnen. Die Machtverhältnisse kehrt Cowie komplett um. Das fand ich spannend.

Mit ihren weiblichen Figuren reißt sie allerdings diese reizvolle Idee wieder ein. Kapitelweise erzählen Sarah, Cass und Helen ihre Geschichte. Sarah lebt von ihrem Mann getrennt und erzieht ihre fast 18-jährige Tochter Cass alleine. Von Männern will sie nichts mehr wissen. Cass hingegen kann die strengen Gesetze nicht nachvollziehen und empfindet sie als Beschneidung ihrer eigenen Entfaltung. Helen hingegen wünscht sich sehnlichst ein Kind und will so schnell wie möglich mit ihrem Partner, einer wandelnden Red Flag, zusammen ziehen.

Der Aufbau der Figuren wirkt, als ob nach möglichst stereotypen Vorurteilen, die Männer über Frauen haben, gesucht wurde. Die "Männerhasserin", die naive Jugendliche, die mit warmen Worten sofort alle Sorgen fahren lässt und die Frau, die Muttersein als höchstes Ziel ansieht. Das hat mir den Lesespaß teils verleidet.

Der Thriller hätte ein spannender Appell an die Wichtigkeit des Feminismus sein können. So bleibt er zwar spannend, aber flach.

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