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nxssistr 's review for:
Der Junge, der die Welt verschwinden ließ
by Ben Miller, Leena Flegler
relaxing
medium-paced
Dieses Buch hat an seiner eigenen Prämisse vorbeigearbeitet. Wir lernen einen Jungen kennen, der mit unkontrollierten Emotionsausbrüchen kämpft. Statt dieses Thema sensibel und dem Kind gegenüber empathisch aufzuarbeiten, wird alle Verantwortung auf das Kind abgeladen. Dem Jungen wird alles entwendet, was er liebt. Sogar seine Eltern verschwinden. Er muss alleine mit einer unausgeglichenen Frau umgehen, die ihm mit erhobenen Zeigerfinger erklären will, dass er seine Gefühle besser regulieren müsse. Dabei ist eben diese Frau - eine erwachsene Person - bis zum Ende bockig, weil ein Kindergeburtstag nicht so lief, wie von ihr geplant. Und das wiederum lag daran, dass ein Kind gemobbt wird und daraufhin frustriert und gereizt reagiert. In welcher Welt ignorieren wir dieses Kind, drücken ihm ein schwarzes Loch in die Hand und erwarten, dass das unser Problem löst?
Und noch viel schlimmer ist die Art wie am Ende die Lektion rübergebracht wird: Harrison wird nach wie vor fertig gemacht, doch jetzt macht ihn das nicht mehr wütend und er erträgt das einfach, weil es gibt ja Schlimmeres (seine Eltern zu verlieren beispielsweise). Was ist das denn für eine Message?! "Ertrag deine Probleme im Stillen, der Klügere gibt doch nach." Es macht mich so wütend, dass wir Kindern hier vermitteln, dass sie sich nicht wehren sollen. Auch wenn Harrison lernen muss, seine Wut zu regulieren, ist das hier nicht der Weg. So lernt man sicher nicht, mit einem so großen Gefühl umzugehen. Vor allem nicht, wenn dir deine Eltern Kommentare wie "Gleich geht die Bombe in die Luft" aufdrücken. Warum laden wir alles auf einem 5-Jährigen Jungen ab, statt ihm eine helfende Hand zu reichen?
Zusätzlich hinkt der Plot an allen Ecken und Enden. Vor allem der Schluss ist total unrealistisch. Ich habe dem Roman nichts abgekauft. Ich habe die Geschichte mit meinem kleinen Bruder gelesen und so cool der Klappentext klang, so enttäuscht waren wir am Ende.
Und noch viel schlimmer ist die Art wie am Ende die Lektion rübergebracht wird: Harrison wird nach wie vor fertig gemacht, doch jetzt macht ihn das nicht mehr wütend und er erträgt das einfach, weil es gibt ja Schlimmeres (seine Eltern zu verlieren beispielsweise). Was ist das denn für eine Message?! "Ertrag deine Probleme im Stillen, der Klügere gibt doch nach." Es macht mich so wütend, dass wir Kindern hier vermitteln, dass sie sich nicht wehren sollen. Auch wenn Harrison lernen muss, seine Wut zu regulieren, ist das hier nicht der Weg. So lernt man sicher nicht, mit einem so großen Gefühl umzugehen. Vor allem nicht, wenn dir deine Eltern Kommentare wie "Gleich geht die Bombe in die Luft" aufdrücken. Warum laden wir alles auf einem 5-Jährigen Jungen ab, statt ihm eine helfende Hand zu reichen?
Zusätzlich hinkt der Plot an allen Ecken und Enden. Vor allem der Schluss ist total unrealistisch. Ich habe dem Roman nichts abgekauft. Ich habe die Geschichte mit meinem kleinen Bruder gelesen und so cool der Klappentext klang, so enttäuscht waren wir am Ende.