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ba_ru 's review for:
GRM: Brainfuck
by Sibylle Berg
GRM – Brainfuck von Sibylle Berg gehört zu den Romanen, die körperliche Schmerzen beim Lesen verursachen. Und hätte ich den Roman wirklich gelesen und nicht als Hörbuch gehört, hätte ich ihn ganz sicher irgendwann frustriert zur Seite gelegt und nie wieder angefasst. Beim Hören jedoch hofft man nur darauf, dass es bald vorüber ist.
Formell geht es um die vier Waisenkinder Don, Peter, Hannah und Karen, die Traumatisches erfahren haben und nun Rache an den Erwachsenen planen, die ihnen Leid angetan haben. Doch die Geschichte um die vier „Protagonisten“ ist nur eine Fassade. Der wahre Protagonist ist das dystopische, neo-liberale England der nahen Zukunft. Während in den meisten Dystopien zumindest ein Funken Hoffnung in der Welt existiert, verzichtet Berg darauf in GRM vollkommen. Alles ist schlecht, verlogen, aggressiv und unbeständig. Jede Hoffnung auf Besserung muss man fahren lassen. Männer und ihre testosteron-getriebenen Verbrechen und Perversitäten sind natürlich das größte Problem, aber es erwischt auch jeden anderen Menschen und jede Idee. Grundeinkommen? Nur ein Versuch die Masse zu beruhigen. Frauen mit akademischer Bildung? Dumm und nur naive Systemlinge. Mütter? Lassen ihre Kinder zurück, um etwas Reichtum abzubekommen. Hacker? Nur die zukünftige Generation von Geheimdienstmitarbeitern. Jegliche Technik? Dient nur der Versklavung der Menschen.
Auf diese Weise geht es non-stopp und mit viel Hass durch die magere Handlung. Es werden keine Ideale beschworen, keine bessere Vergangenheit. Keine Lösungen. Dieser Roman ist purste Destruktivität und die unpersönliche, entmenschlichende Sprache verstärkt nur das Ekelgefühl beim Lesen. Wer an sowas keine Freude hat, sollte den Roman besser liegen lassen.
Formell geht es um die vier Waisenkinder Don, Peter, Hannah und Karen, die Traumatisches erfahren haben und nun Rache an den Erwachsenen planen, die ihnen Leid angetan haben. Doch die Geschichte um die vier „Protagonisten“ ist nur eine Fassade. Der wahre Protagonist ist das dystopische, neo-liberale England der nahen Zukunft. Während in den meisten Dystopien zumindest ein Funken Hoffnung in der Welt existiert, verzichtet Berg darauf in GRM vollkommen. Alles ist schlecht, verlogen, aggressiv und unbeständig. Jede Hoffnung auf Besserung muss man fahren lassen. Männer und ihre testosteron-getriebenen Verbrechen und Perversitäten sind natürlich das größte Problem, aber es erwischt auch jeden anderen Menschen und jede Idee. Grundeinkommen? Nur ein Versuch die Masse zu beruhigen. Frauen mit akademischer Bildung? Dumm und nur naive Systemlinge. Mütter? Lassen ihre Kinder zurück, um etwas Reichtum abzubekommen. Hacker? Nur die zukünftige Generation von Geheimdienstmitarbeitern. Jegliche Technik? Dient nur der Versklavung der Menschen.
Auf diese Weise geht es non-stopp und mit viel Hass durch die magere Handlung. Es werden keine Ideale beschworen, keine bessere Vergangenheit. Keine Lösungen. Dieser Roman ist purste Destruktivität und die unpersönliche, entmenschlichende Sprache verstärkt nur das Ekelgefühl beim Lesen. Wer an sowas keine Freude hat, sollte den Roman besser liegen lassen.