A review by buchdrache
Firefight by Brandon Sanderson

5.0

Steelheart ist tot, getötet von den Reckoners. Newcago ist nun eine freie Stadt, die nicht mehr unter der Tyrannei der Epics leiden muss. Die Reckoners tun ihr bestes, um es auch dabei zu belassen, doch sie haben es nicht leicht. Immer wieder greifen andere Epics die Stadt an. Allen scheint eines gemeinsam zu sein: Sie kommen aus Babylon Restored, dem einstigen New York. Dort regiert ein weiterer High Epic, Regalia mit Namen. Prof beschließt, nach Babilar zu gehen und Regalia das Handwerk zu legen, David soll mit ihm kommen. Dieser folgt dem Anführer der Reckoners nur allzu bereitwillig, nicht zuletzt weil Megan, bekannt als Firefight, zuletzt in Babilar gesehen worden war.
Damit beginnt ein weiteres Abenteuer der Reckoners, der zweite Band ihres Kampfes gegen die Epics. Ich bin dieses Mal ein wenig hin und her gerissen, trotz der Fünf-Sterne-Bewertung, die dieses Buch nichtsdestotrotz verdient hat.
Auch im zweiten Band geht es wieder heiß her mit fast schon cineastischem Worldbuilding. Sanderson baut die Welt der Epics weiter aus und fügt ihr ausgesprochen kreative Dinge hinzu, etwas, das er nachweißlich ja hervorragend beherrscht. Babilar wird als eines der weltgrößten Rätsel beschrieben. Regalia hat die ganze Stadt geflutet, sodass die Häuser wie Inseln aus dem Meer ragen. Darüber hinaus läuchten in der ganzen Stadt die Graffities in der Nacht in prächtigen Farben, ebenso die seltsamen Pflanzen, die überall wachsen und die Bewohner von Babilar ernähren. Niemand weiß so genau, warum das so ist, doch vermutet man einen geheimnisvollen Epic namens Dawnslight als Urheber des phaszinierenden Phänomens.
Noch immer ist die Actiondichte sehr hoch, doch finde ich, dass es im Vergleich zu Steelheart ruhiger zugeht. Hier wird mehr geplottet, überlegt und geplant, was in der Stadt vor sich geht, was Regalia damit bezwecken will, als sie erst Obliteration in die Stadt holte, um sie zu zerstören, und dann doch die Reckoners bittet, ihn zu töten. Und was stimmt, was sie über Calamity sagt, und was sind Lügen? Kann sie wirklich andere Epics erschaffen? Und und und.
Am Ende des Buches sind viele Fragen offen, die sehr viel Lust auf den dritten und zumindest vorläufig letzten Band machen. Auch regt die Geschichte wieder sehr viel zum selbst Nachdenken an. Wer ist der Gute und wer der Böse? Lügt Megan oder lügt Prof und tut David wirklich das Richtige oder handelt er rein aus egoistsichen Gründen?
Nichtsdestotrotz bleibe ich ein wenig skeptisch. Stellenweise zog es sich ein wenig, sprang der Funken nicht ganz auf mich über. Wärend im ersten Band noch auf jeder Seite etwas Spannendes geschah oder faszinierende neue Details eingeführt wurden, fehlte das mir hier manchmal, sodass sich die Lektüre an einigen Stellen etwas zog.
Dennoch bleibt es immer noch ein Werk Brandon Sandersons und damit weitaus besser als so manches, das ich bereits las. Die Reckoners-Reihe unterscheidet sich zurecht von seinen Werken im Cosmere, aber gerade das steht ihr exellent zu Gesicht.



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