A review by dogfood
The Antidote: Happiness for People Who Can't Stand Positive Thinking by Oliver Burkeman

4.0

„The Antidote“ ist die Reise des Journalisten Oliver Burkeman auf der Suche nach „Happiness“, präziser: „Happiness for People Who Can't Stand Positive Thinking“. Wie kommt es, dass die „Self-Help“-Industrie boomt, aber die Menschen nicht glücklicher werden, sondern zum nächsten Schwung an „Self-Help“-Büchern und -Seminaren greifen?

Weil laut Burkeman die falsche Fragestellung da hinter steckt. Die Suche nach dem Glück ist eine Jagd nach etwas Unerreichbaren und etwas, was die Defiziten in den Vordergrund rückt, statt das, was man bereits hat.

Burkemans Buch ist eine Argumentation diesen Kreislauf zu durchbrechen, in dem man sich auf Negatives einlässt statt davor wegzurennen.

So führt Burkemans Reise auf der Suche nach mehr Resilienz gegen Negativem zu Stoiker, Buddhisten, Meditation, Bergsteiger, Produktdesignern und mexikanischen Todeskult.

Das Buch ist keine aus einem Guss geschriebene Dokumentation oder Diskurs. Die acht Kapitel leiten mit An- und Abmoderationen ineinander über, fallen aber eher heterogen aus. Während die ersten Kapitel noch halbwegs eng am philosophischen/psychologischen/therapeutischen Diskurs dran bleiben, wirken die Kapitel sechs, sieben und acht wie angeflanscht und klingen mehr nach Reiseberichte nach Kenia, Michigan und Mexiko.

Im Epilog versucht Burkeman die zusehends loser gewordenen Fäden wieder zusammenzuziehen. Inwieweit ihm das gelungen ist, hängt letztendlich auch davon ab, wieviel man in das Buch investiert. Mit „in einem Rutsch durchlesen und dann weglegen“ wird es hier nicht getan sein. Mit eigenen Notizen und der aktiven gedanklichen Auseinandersetzung der Thesen und Techniken, gewinnt das Buch und halten die von Burkeman im Epilog gezogenen Fäden besser zusammen.