A review by takeruoji
20th Century Boys, Band 01 by Naoki Urasawa

5.0

Ich hätte es nie für möglich gehalten einmal eine definitive Meinung zu finden, aber 20th Century Boys ist in meinem persönlichem Ranking der beste Manga den ich je gelesen habe.

Das hat diverse Gründe, die alle zusammen ein exzellentes Gesamtmonument bilden. Als erstes die Story: Die ist einerseits hochinteressant (wenn auch in ihren Grundzügen nicht besonders innovativ), was das Ganze aber auf eine besondere Stufe hebt ist die Erzählweise, die ständig zwischen den zahlreichen Zeitebenen switcht und in Rückblenden immer wieder neue Details ans Licht bringt (plus: hervorragende Referenzen an detailliert ausgearbeitete historische Ereignisse wie die Weltaustellung 1970 in Ōsaka und zahlreichen Referenzen an frühere Manga).
Die Figuren scheinen zu Beginn nur zweckmäßig, entwickeln sich aber im Laufe der Handlung doch auf eine recht unvorhersehbare Art und Weise (zumindest für mich). Durch die Zeitebenen ist auch eine Entwicklung über mehrere Lebensabschnitte gegeben, was zusätzlich zur Identifikation beiträgt.
Das Setting mit seinen Sci-Fiction-Elememten, der Kultgeschichte und zahlreichen Parallelen zu tatsächlichen Entwicklungen wie Terrorismus (wenn auch natürlich alles rein fiktional betrachtet werden muss) sind spannend, gut aufbereitet und regen zum Nachdenken über gewisse alltägliche Entwicklungen an.
Der Zeichenstil ist sauber und zweckmäßig, aber nichts was in Erinnerung bleibt.

Durch die zahlreichen popkulturellen Referenzen, der spannenden Geschichte, dem tollen Setting und den herausragend ausgearbeiteten Figuren definitiv die verdientesten fünf Sterne die ich je vergeben habe.