A review by anna4
Das Reich der Verdammten by Jay Kristoff

adventurous dark medium-paced
  • Plot- or character-driven? Plot
  • Strong character development? It's complicated
  • Loveable characters? It's complicated
  • Diverse cast of characters? Yes
  • Flaws of characters a main focus? Yes

4.25

Während man “Reich der Vampire” als Gabriel Geschichte beschreiben könnte, hat sich “Reich der Verdammten” mehr auf seine Beziehung zu Dior und Celene, als auch auf Celene als eigenständigen Charakter konzentriert. Und ich persönlich fand das wirklich super, denn Celene/die Liathe hat schon zum Ende vom Vorband mein Interesse geweckt.

Ich hatte einige Schwierigkeiten, in die Geschichte reinzukommen und hatte Bedenken, ob vielleicht für mich und mein Gehirn zwischen Band 1 und Band 2 zu viel Zeit vergangen ist, trotz der Zusammenfassung (!) am Anfang des Buches. Aber das hat sich ab einem gewissen Punkt innerhalb der ersten ca. 100Seiten zum Glück gelegt.

Wer den Schreibstil vom Autor im ersten Band gemocht hat, sollte hier auch auf seine Kosten kommen.
Ich bin die Letzte, die sich gegen das Fluchen aussprechen wird. Allerdings bin ich auch der Meinung, dass es von der Sprache und dem Kontext passen muss, damit der Effekt “richtig” rüberkommt.
Hier wurde in ca. den ersten 20%, vielleicht auch 25%, verhältnismäßig viel und kreativ (manch einer würde es vulgär oder derb nennen) geflucht. 
Wenn man diese Art von Humor teilt, dem wird hier was geboten. Auf wen das nicht zutrifft, der kann diese Stellen easy überlesen.
Vielleicht ist das auch ein Punkt, der im Original etwas besser/flüssiger rüberkommt.

Während “Das Reich der Vampire” komplett aus Gabriels Perspektive erzählt wurde, wird diese Geschichte ab ca. der Hälfte aus zwei Perspektiven erzählt, was absolut zum Vorteil der Geschichte dient. Ich fand sogar die andere Perspektive fast angenehmer zu lesen.
Was mir hier auch gut gefallen hat, ist, dass Jean-François viel präsenter war verglichen mit dem Vorband. Seine Einschübe haben der Erzählung einen gewissen eigenen Charme verliehen und auch gewisse Charakterzüge zum Vorschein gebracht.

Die Handlung konzentriert sich hier hauptsächlich auf die Familie der Dyvoks und die Hochländer. Zwei sehr spannende Handlungsstränge, die entsprechend gut ausgearbeitet wurden.

Wie am Anfang bereits erwähnt, steht die wachsende Beziehung zwischen Gabriel und Dior hier, verständlicherweise, sehr im Fokus.
Emotional abholen oder sehr mitnehmen konnte mich diese nicht, da fand ich persönlich die Beziehung von Gabriel und Celene interessanter.

Das Ende war unfassbar spannend und entsprechend der Höhepunkt dieses Buches, nicht nur handlungstechnisch, sondern auch emotional. 
Falls sich jemand fragt, ob es einen Cliffhanger gibt: jein ?
 
Unterm Strich ist “Reich der Verdammten” eine sehr gelungene Fortsetzung der Reihe und verspricht einen grandiosen dritten Band.

Vielen Dank an Fischer Tor für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars über NetGalley. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.