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A review by marleysclassics
Irisches Tagebuch by Heinrich Böll
challenging
dark
inspiring
reflective
medium-paced
3.75
Starkes Buch. Zwar auch eins, das mich verständnistechnisch oft an meine Grenzen gebracht hat (sorry, mein dürftiges Allgemeinwissen deckt sich leider nicht ganz mit Bölls in den 50er Jahren). Eine Interpretation für die vielfachen Wechsel von Perspektive und Zeitform innerhalb eines Kapitels oder zwischen ihnen fällt mir so einfach nicht ein, aber wirken tun diese Stilmittel. Denn insgesamt malt Böll hier ein vom Regen verwaschenes, uneindeutiges Bild eines Landes, das wechselnd von einem aufmerksamen Touristen, von einem gelehrten Professor und beinahe von einem Einheimischen stammen könnte (soweit ich das als jemand, der Irland aus eigener Erfahrung überhaupt nicht kennt, sagen kann). Jedenfalls erzeugt die Sprache starke Bilder und Emotionen, die wie unter einer Dunstschicht liegen, zu denen man sich vorkämpfen muss. Und immer wieder gibt es Passagen, die ganz klar und grün scheinen.
Wenn die Beschreibung dieses Werks es als "Mosaik" bezeichnet, dann kann ich dem nur zustimmen. Das "Irische Tagebuch" ist ein Gesamtkunstwerk aus Eindrücken, Rückblenden, Erinnerungen, persönlichen Schmerzpunkten, beobachteten Schmerzpunkten, und das alles mit einer Sprache, die pathetisch und lakonisch ist, und damit perfekt passt.
Wenn die Beschreibung dieses Werks es als "Mosaik" bezeichnet, dann kann ich dem nur zustimmen. Das "Irische Tagebuch" ist ein Gesamtkunstwerk aus Eindrücken, Rückblenden, Erinnerungen, persönlichen Schmerzpunkten, beobachteten Schmerzpunkten, und das alles mit einer Sprache, die pathetisch und lakonisch ist, und damit perfekt passt.