A review by missbookiverse
Geektastic: Stories from the Nerd Herd by Cecil Castellucci, Holly Black

3.0

Kurz und knapp
Eine Kurzgeschichtensammlung, die für jede Art von Geek/Nerd/Fanatiker/Streber etwas zu bieten hat. Wer sich mit der Materie (unbeliebt sein, Star Wars, Buffy, Orks, RPGs) überhaupt nicht auskennt, könnte durch mangelndes Verständnis schnell das Interesse verlieren. Für die, die es trotzdem probieren wollen, gibt es am Ende ein Glossar mit einigen Erklärungen.

Lang und breit
Geektastic bietet eine ganze Bandbreite an Kurzgeschichten. Jede von ihnen definiert das Geeksein anders, da gibt es ein Mädchen, das auf Dinosaurier spezialisiert ist, einen Jungen, der als Ritter verkleidet an Live Action Rollenspielen teilnimmt und sogar einen Cheerleader, der alles über Star Wars, Buffy und co. lernen will. Die Geschichten befassen sich alle mit verschiedenen Gebieten und ich will sie nicht alle über einen Kamm scheren. Es ist auf jeden Fall für jeden etwas dabei. Es gibt etwas für Rollenspielfans, Möchtegernjedis, zukünftige Astronauten und auch für die, die einfach wissen wie es ist von Mitschülern ausgeschlossen zu werden.

Aufgelockert werden die Geschichten mit einseitigen Comics. Die Idee fand ich gut, leider hapert es an der Umsetzung. Gezeichnet sind die Comics super, aber inhaltlich konnte ich sie nicht immer nachvollziehen und fand sie des Öfteren auch einfach nicht lustig.

Vor Lesen des Buches hätte ich mich noch gut und gern als Geek bezeichnet. Inzwischen bin ich mir da nicht mehr sicher, da ich bei einem Großteil der Geschichten wirklich keinen Durchblick hatte und nicht wusste, worum es geht und wovon diese „Freaks“ da eigentlich reden (ins Besondere bei den Sci Fi und Comicgesprächen).

Wem die Anthologie gefällt, für den ist Geektastic eine tolle Möglichkeit neue Autoren kennen zu lernen. Allerdings sollte man nie von Kurzgeschichten auf Romane schließen, da Cassandra Clare und John Green sich beispielsweise weit entfernt von ihrem üblichen Potenzial präsentieren.

Die besten Geschichten
One Of Us von Tracy Lynn – ein Cheerleader versucht von der Nerd-Clique „Geekisch“ zu lernen – unbezahlbar.
Quiz Bowl Antichris von David Levithan – wie zu erwarten von meinem Lieblingsautor: sarkastisch und originell.
The Truth About Dino Girl von Barry Lyga – ein Mädchen, das sich für Dinosaurier interessiert, die gleichzeitig als wunderbare Metapher dienen. Außerdem ein amüsanter Schreibstil und ein kontroverses Ende, das mich in eine interessante E-Maildiskussion mit dem Autor verwickelt hat.

Die schlechteste Geschichte
Definitional Chaos von Scott Westerfeld – absolut verwirrend und so langweilig, dass ich sie abgebrochen habe.

Die größte Enttäuschung
Freak The Geek von John Green – nett, aber viel zu kurz und repräsentiert nicht mal annährend das eigentliche Können des Autors.

Autoren, auf die ich neugierig geworden bin
Tracy Lynn, Lisa Yee, Barry Lyga, Sara Zarr, Wendy Mass

Die Kameraden
Holly Black hat 2010 zusammen mit Justine Labarlestier eine weitere Anthologie namens Zombies v.s Unicorns veröffentlicht. Neben vielen neuen Autoren haben auch Scott Westerfeld, Garth Nix, Libba Bray und Cassandra Clare wieder Geschichten beigesteuert. Ich hab Lust drauf.

Die Unbeantworteten
Was hatte es bloß mit Scott Westerfelds Geschichte auf sich?

Die Optik
Anscheinend gibt es ein paar verschiedene Cover Versionen. Auf allen findet man zwar gepixelte Figuren auf weißem Hintergrund, aber es sind nicht immer die selben Figuren und nicht immer in der gleichen Reihenfolge. Die generelle Idee der Pixelcharaktere finde ich super. Die Idee ist originell (na ja, gut, eigentlich erinnert mich das alles an das deutsche Naomi & Ely Cover), ein Blickfänger und passt zum Inhalt. Jede Figur gehört nämlich zu einer der Geschichten im Buch.

Was ich aus diesem Buch gelernt hab
Klingonen und Jedis können sich nicht besonders gut leiden.

Der Doppelgänger
Ich hab es zwar selbst noch nicht gelesen, aber wem die Autoren aus Geektastic gefallen, dem würde ich das bereits erwähnte Zombies vs. Unicorns empfehlen. Mit einem Blick auf die Autoren würde ich es definitiv als ähnlich einstufen. Vielleicht ist es sogar etwas zugänglicher für alle, denen der Unterschied zwischen Star Wars und Star Trek genauso unbekannt ist wie mir.