A review by _emilialou
Der Schatten des Windes by Carlos Ruiz Zafón

adventurous challenging dark emotional funny hopeful informative inspiring mysterious reflective sad tense medium-paced
  • Plot- or character-driven? A mix
  • Strong character development? Yes
  • Loveable characters? Yes
  • Diverse cast of characters? No
  • Flaws of characters a main focus? Yes

5.0

Eins meiner neuen Lieblingsbücher.
Ich habe selten ein Buch gelesen, das so sehr Mystik und Dark Academia schreit. Gleichzeitig ist es auch noch so spannend, da wir zusammen mit unserem Protagonisten Daniel die Vergangenheit seines Lieblingsschriftstellers aufdecken – kann es überhaupt etwas geben, was man als Bücherwurm selbst lieber tun würde?
Alle Charaktere sind auf ihre Weise irgendwie in ihren Handlungen nachzuvollziehen, auch wenn definitiv nicht alle sympathisch sind.
Das Buch ist in manchen Dingen überdramatisch, der magische Realismus ist so unterschwellig, dass er sich nur in einigen Szenen, die dadurch überzogen wirken, zeigt. Aber genau das habe ich an diesem Buch geliebt – mein Favourit: Ein Meer aus Tauben um einen Brunnen, die nur für unseren Protagonisten den Weg frei geben und sich hinter ihm wieder zu einer festen Masse verschließen – wie die Rosen bei Dornröschen. Zafón ist sich seiner Übertreibungen bewusst, im Buch werden immer wieder “Hinter-Treppen-Romane” belächelt und auch dieser Roman hat etwas von diesen alten, übertriebenen Groschenheften, aber trotzdem fühlt er sich tiefgreifend an.
Der Schreibstil ist meisterhaft, er beschreibt viel, aber nicht zu viel, sodass man noch immer durch die Seiten fliegen muss, nicht aufhören kann zu lesen. Und an vielen Stellen bleibt immer noch Interpretationsspielraum.
Alles in allem eins der besten Leseerlebnisse, die ich je hatte.