A review by nettebuecherkiste
The Prayer of the Night Shepherd by Phil Rickman

4.0

Ich habe mich lange davor gedrückt, die Rezension zu diesem Buch zu schreiben – weil mir klar war, dass das verdammt schwierig werden würde. Normalerweise beschreibe ich ja kurz den Inhalt eines Buchs, bevor ich meine Meinung dazu schreibe, aber bei diesem Buch ist das … nicht ganz einfach, denn es ist wahnsinnig vielschichtig und man weiß nicht recht, wo man anfangen soll. In jedem Fall ist es – anders als ich zunächst gedacht hatte – kein klassischer Krimi um eine Ermittlerin. Bis ein (aktueller) Mord geschieht, ist man über die Hälfte des Buchs hinweg. Es ist mehr Mystery mit etwas Krimi, sehr stimmungsvoll, aber auch sehr ausführlich. Der Besitzer eines kleinen Hotels an der Grenze zu Wales veranstaltet Krimiwochenenden mit selbstausgedachten neuen Fällen für Sherlock Holmes. Das Ganze hat den Hintergrund, dass der Hotelbesitzer, der ursprünglich aus dem TV-Business kommt, die Theorie hat, dass eines der berühmtesten Bücher von Arthur Conan Doyle, “Der Hund von Baskerville”, seinen Ursprung nicht in Dartmoor, sondern hier in Herefordshire hat. Lokale Legenden berichten von einem Hund, der eine bestimmte Familie verfolgte und ein Todesbote für denjenigen war, der ihn sah. Dazu kommt, dass Conan Doyle ein überzeugter Anhänger des Spiritismus war, was eine große Rolle in dem Buch spielt. Zufälligerweise arbeitet Jane, die Tochter der Pfarrerin Merrily Watkins, am Wochenende in dem Hotel – und das Ganze weckt natürlich ihr Interesse. Dann ist da noch Natalie, die vor Kurzem mit ihrer Tochter in einem Wohnmobil in der Gegend angekommen und bei dem Farmer Jeremy geblieben ist. Auch sie arbeitet im Hotel, und das Rätsel ihrer Identität ist ein weiterer Aspekt des Buchs. Aber es kommt noch mehr dazu. Das Buch ist wie gesagt sehr vielschichtig, aber alles hängt irgendwie zusammen.

Es hat mir Spaß gemacht, das Buch zu lesen, auch wenn es etwas langatmig ist. Die ein bisschen gruselige Atmosphäre ist toll. Und mir hat es gerade deswegen gefallen, weil es kein klassischer Krimi ist. Und ich denke, ich werde nun die übrigen Bände der Reihe auch auf meine Wunschliste setzen. Sorry für die chaotische “Rezension”, aber bei diesem Buch ist das Rezensieren echt nicht leicht.