A review by missbookiverse
Cold Spell by Jackson Pearce

3.0

3.5 Sterne

± Im Gegensatz zu Jackson Pearces anderen Märchenbüchern sind Ginny und Kai bereits von Anfang an ein Paar. In den anderen Büchern verliebt die Hauptfigur sich immer erst Stück für Stück. Einerseits erfrischend, andererseits fehlte mir dadurch der Zugang zu Kai und das Gefühl für die Beziehung der Beiden. Ich glaube Ginny zwar, dass ihre Beziehung wirklich toll ist und sie schon viele wunderbare Momente zusammen erlebt haben, aber mir wäre das ganze näher gegangen, wenn ich dabei gewesen wäre. Doof ist natürlich auch, dass Ginny und Kai den Großteil des Buches über voneinander getrennt sind... trotzdemm flammt diese tiefe Liebe in Ginny, die sie dazu antreibt die Suche nach Kai nicht aufzugeben. Diese Liebe hätte ich gern mehr gespürt und ich glaube das wäre möglich gewesen, wenn ich die Erlebnisse der beiden und die Entwicklung ihrer Beziehung mehr miterlebt hätte.

± Nicht weiter tragisch, aber schade ist, dass es in Cold Spell keine besondere Geschwisterbeziehung gibt. Vor allem Zwillinge spielen in der Reihe eine große Rolle. In Sisters Red haben wir Rosie und Scarlet, in Sweetly haben zwei Figuren ihren Zwilling verloren und in Fathomless gibt es sogar Drillinge. In diesen Büchern wurde die Beziehung zwischen Geschwistern immer sehr genau erforscht und realistisch dargestellt, deshalb fand ich es schade, dass sowas in Cold Spell fehlt.

+ Richtig gruselig fand ich die Szenen, in denen plötzlich die Fenris auftauchen. Davon gab es mehrere und mir ist jedes Mal Angst und Bange geworden o.o

+ Jackson Pearce hat perfekt zahlreiche Motive des Originalmärchens eingewoben. Sie erzählt nicht die Geschichte nach sondern bedient sich nur verschiedener Elemente. Es gibt Gerdas rote Schuhe (High Heels von Ella), einen Prinz (Lucas) mit seiner Prinzessin (Ella) in einem prunkvollen Schloss (Villa), eine Räuberbande (die travellers) samt Räubertochter (Flannery) und natürlich die Schneekönigin selbst.

- Ella und Lucas waren mir ein bisschen zu glatt. Die beiden sind einfach soo nett und Ella ist übertrieben doll nicht das dumme Püppchen nach dem sie aussieht sondern eine Beauty Queen mit Köpfchen. Keine Frage, ich mag die beiden, sie sind so nett, aber sie kamen mir auch ein wenig random vor. Sie konnten immer genau das und waren dann zur Stelle, wenn man sie gerade gebraucht hat. Überhaupt hat Ginny auf ihrer Reise unheimlich viel Glück gehabt und immer von überall Hilfe bekommen. Ihre Geschichte hat sich nicht so recht von allein fortbewegt sondern wurde etwas von erzwungenen Geschehnisse voran gezerrt.

- Was mich schon am Märchen stört, ist Kais total passive Rolle. Er wird von der Schneekönigin entführt und sie verzaubert ihn so, dass er Ginny nicht mehr wiedererkennt und sich nicht an seine Liebe zu ihr erinnern kann. Gleichzeitig setzt Ginny Himmel und Erde in Bewegung, um ihn zu finden und zu retten. Ginnys Reise und Stärke ist so beeindruckend und sie wächst so über sich hinaus, dass sie am Ende eigentlich jemand Besseres verdient hat. Nicht einen Jungen, der nach ein bisschen Zauberei ihr Gesicht vergessen hat. Klar, ist irgendwie unfair so zu denken, Kai kann ja nichts dafür, aber ich mag es einfach nicht, dass er diese "damsel in distress" ist, die gerettet werden muss.

+ Ginny macht auf ihrer Rettungsaktion eine fantastische Wandlung durch. Am Anfang ist sie nichts ohne Kai, sie hat keine richtigen Interessen und Hobbys, hat ihren Weg einfach noch nicht gefunden. Durch die Erlebnisse im Buch findet sie immer mehr zu sich selbst und merkt, dass sie auch ohne Kai kann (auch wenn sie nicht will).

- Es wird nie aufgeklärt wie Mora es eigentlich geschafft hat, dass
Spoilerihre Werwölfe so anders sind. Das fand ich echt blöd, das ist kein unwichtiges Detail, das man sich selbst ausmalen kann sondern ein wichtiger Fakt über die präsentierte Werwolfthematik.


± Ich möchte noch mehr Fairytale Retellings von Jackson Pearce!! Am besten eins aus der Sicht der Fenris. Die sind bisher nur so einseitig böse, die haben bestimmt mehr zu bieten.