A review by laurarm
Was wir dachten, was wir taten by Lea-Lina Oppermann

Das Buch ist ein absoluter Page-Turner. Ich habe es in einem Rutsch gelesen und die Spannung sehr genossen. Die Prämisse wird recht schnell klar: eine Person nimmt Rache an einer Klasse, indem jeder Geheimnisse offenbart, die er/ sie verstecken wollte. Die Täter Opfer Verkehrung hat mir dabei nur eingeschränkt gefallen: am Ende wurde die Täterin etwas zu sehr entschuldigt (z.B. durch den angedeuteten missbrauch)
Schwierig finde ich auch das Ende insgesamt (das Ende wirkt arg konstruiert, fast schon pädagogisch). 
Gut gefallen hingegen hat mir die Idee, zu zeigen, dass jeder etwas vor seinen Mitmenschen versteckt und dadurch letztlich angreifbar wird. Auch, dass die Wahrnehmung einer Person immer subjektiv ist und wenig über die reale Person aussagen muss, ist sehr deutlich geworden. Schwierig erscheint mir abschließend, dass Amokläufe als Psychospiel inszeniert werden. Dies hat mit der Realität von ungezügelter Gewalt wenig zu tun und wirft ein falsches Bild auf das Thema. Ehrlich gesagt wäre das der Hauptgrund, weshalb ich das Buch nicht in der Schule lesen würde. 

Trotz einiger Schwächen habe ich das Buch gerne und zügig gelesen. Stil und Spannung sind gut gelungen.