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A review by hannah_koelle
Drei Kameradinnen by Shida Bazyar
emotional
tense
Ich bin etwas gespaltener Meinung was dieses Buch angeht, insbesondere da es zT doch etwas langwierig ist. Die Einbettung der Geschichte lasse ich mal außen vor, um Spoiler zu vermeiden.
Grob geht es um die Freundschaft zwischen drei in Deutschland lebender Frauen mit Migrationshintergrund, wobei eine der Freundinnen die aktuellen Geschehnisse der NSU-Morde (die als solche nicht benannt sind) im Rahmen einer Niederschrift mit der Vergangenheit, dem Alltag und den Interaktionen der drei Frauen verknüpft.
Die Dynamik zwischen den Charakteren und die Herausarbeitung der einzelnen Charakterzüge hat mir sehr gefallen. Hängen geblieben ist bei mir vor allem der unterschiedliche Umgang mit Rassismuserfahrungen. Dieser zeigt sich im Buch durch Wut, Unverständnis, Abgestumpftheit aber auch teils durch Humor.
Geprägt ist die Geschichte aber leider von Pauschalisierung und Überspitzungen, wodurch es oft an Feinheiten und wichtigen Differenzierungen fehlt. Dies finde ich aber im Anbetracht dessen, dass die Story reine Fiktion ist und meiner Meinung nach gerade deutlich werden soll, dass die Charaktere alle auf ihre eigene Art fehlbar sind, kein allzu ausschlaggebendes Kriterium.
Hinzukommt, dass so deutlich wird, dass es kein richtiges oder falsches Verhalten im Umgang mit Diskriminierung gibt und der Inbegriff von Diskriminierung und Rassismus ja gerade ist, dass Menschengruppen aufgrund bestimmter Merkmale pauschalisiert und anders behandelt werden.
Diesen Spieß mal umzudrehen finde ich also grundsätzlich sehr smart (auch das Ego von weißen Menschen sollte da wirklich keine Beachtung finden). Ob das im konkreten Fall bewusst so als Stilmittel eingesetzt wurde und wenn ja, ob dies gelungen ist, darüber lässt sich meiner Meinung nach streiten.
Kein Must-Read, aber auch kein Buch das man nicht lesen kann.
Grob geht es um die Freundschaft zwischen drei in Deutschland lebender Frauen mit Migrationshintergrund, wobei eine der Freundinnen die aktuellen Geschehnisse der NSU-Morde (die als solche nicht benannt sind) im Rahmen einer Niederschrift mit der Vergangenheit, dem Alltag und den Interaktionen der drei Frauen verknüpft.
Die Dynamik zwischen den Charakteren und die Herausarbeitung der einzelnen Charakterzüge hat mir sehr gefallen. Hängen geblieben ist bei mir vor allem der unterschiedliche Umgang mit Rassismuserfahrungen. Dieser zeigt sich im Buch durch Wut, Unverständnis, Abgestumpftheit aber auch teils durch Humor.
Geprägt ist die Geschichte aber leider von Pauschalisierung und Überspitzungen, wodurch es oft an Feinheiten und wichtigen Differenzierungen fehlt. Dies finde ich aber im Anbetracht dessen, dass die Story reine Fiktion ist und meiner Meinung nach gerade deutlich werden soll, dass die Charaktere alle auf ihre eigene Art fehlbar sind, kein allzu ausschlaggebendes Kriterium.
Hinzukommt, dass so deutlich wird, dass es kein richtiges oder falsches Verhalten im Umgang mit Diskriminierung gibt und der Inbegriff von Diskriminierung und Rassismus ja gerade ist, dass Menschengruppen aufgrund bestimmter Merkmale pauschalisiert und anders behandelt werden.
Diesen Spieß mal umzudrehen finde ich also grundsätzlich sehr smart (auch das Ego von weißen Menschen sollte da wirklich keine Beachtung finden). Ob das im konkreten Fall bewusst so als Stilmittel eingesetzt wurde und wenn ja, ob dies gelungen ist, darüber lässt sich meiner Meinung nach streiten.
Kein Must-Read, aber auch kein Buch das man nicht lesen kann.