Take a photo of a barcode or cover
Ich bin mir nicht sicher was ich über das Buch denke. Trocken-deskriptiv im Stil (mit zu viel und unfokussiertem Foreshadowing), repetitiv im Inhalt und doch hat es mich in seinen Bann gezogen. Es zeigt die Natur sehr realistisch als eine wunderschöne und trotzdem brutale und am Leiden der Kreaturen desinteressierte Struktur. Die Zivilisation hingegen kommt aber auch nicht außerordentlich gut weg. Man verbleibt mit einem Gefühl der Trostlosigkeit wie in einer solchen Welt ein gutes Leben zu organisieren ist. Lediglich die Tiere sind ein Hoffnungsschimmer. Aber auch die Bindung an sie birgt die Gefahr für zu viel Verlust-Schmerz. Es ist mir fast unmöglich nicht die Assoziation zwischen weiblich, mütterlich und erschaffend sowie männlich, väterlich und zerstörend zu haben. Die namenlose Protagonistin möchte nicht töten, ist aber manchmal um für ihre Tiere sorgen zu können darauf angewiesen. Es wird auch deutlich wie schnell und einfach das (männlich) Töten ist wohingegen das (weibliche) Erschaffen kräftezehrend und langwierig ist. Das Buch wirkt daher manchmal fast wie eine öko-feministische Version von Walden. Ich hatte nicht das Gefühl, dass dabei ein Antagonismus zwischen den bösen Männern und den guten Frauen aufgemacht wird, sondern eher, dass in jedem von uns in unterschiedlichen Verhältnissen etwas weibliches und männliches steckt, denn sowohl die namenlose Protagonistin verändert sich in ihren Anteilen im Verlaufe des Berichts, als auch werden die beiden relevantesten männlichen Personen höchst unterschiedlich dargestellt und bewertet. Es fällt mir schwer etwas aus diesem Buch mitzunehmen. Im Moment habe ich den Eindruck, dass es mich nicht mehr lange beschäftigen wird, aber vielleicht denke ich mit einigem Abstand auch anders.