A review by tapsisbuchblog
Der Report der Magd by Margaret Atwood

challenging dark sad slow-paced
  • Plot- or character-driven? Character
  • Strong character development? No
  • Loveable characters? It's complicated
  • Diverse cast of characters? No
  • Flaws of characters a main focus? It's complicated

4.5

USA, in nicht allzu ferner Zukunft: Kinder gebären ist das oberste Gebot. Durch eine Vielzahl an Unglücken ist die Fruchtbarkeit rapide gesunken. Der Plan der männlichen Machthaber: Frauen werden in verschiedene Klassen aufgeteilt und entrechtet. Ehefrauen der Elite, Marthas (Haushaltshilfen) und fruchtbare Mägde, die den Männern immer zur Verfügung stehen um Nachwuchs zu gebären. Desfred ist eine dieser Mägde und erzählt ihre Geschichte.

"Der Report der Magd" von Margaret Atwood war lange Zeit ein "Angst"-Buch für mich. Ich hatte viel über diese Dystopie gehört und gelesen und mit jeder Information wuchs meine Befürchtung, dass dieser Roman mich tief erschüttert. Nach der Lektüre kann ich sagen: die Angst war berechtigt und doch zu groß.

Eine Dystopie, in der Frauen entrechtet und auf ihre Gebärfähigkeit reduziert werden, scheint dieser Tage leider weniger dystopisch als zu real. Die Hauptfigur Desfred beschreibt ihr Leben als Magd fast träumerisch und als gegeben, obwohl sie noch die Zeit davor kennt. Und das war für mich das Bedrohlichste. Alle haben sich der Situation hingegeben, Widerstand gab es kaum, weil alle glaubten, es wäre nur vorübergehend. 

Ich hoffte die gesamte Zeit, dass sich die Figuren wehren würden. Doch Margaret Atwood hat sich für die brutale Realität entschieden und lässt ihre Figuren alles akzeptieren.

Wer diesen Roman noch nicht kennt, sollte ihn lesen. Doch Vorsicht: leicht ist es nicht!

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