A review by rikerandom
Die achte Wächterin by Meredith McCardle

4.0

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Meredith McCardles „Die achte Wächterin“ konnte mich, nach anfänglicher Skepsis, so sehr in seinen Bann ziehen, dass die gut 400 Seiten nur so dahingerauscht sind – und das trotz einiger Punkte, an denen ich schon während des Lesens etwas auszusetzen hatte.

So ist mir der Anfang vor allem deshalb relativ schwer gefallen, weil mir Protagonistin Amanda/Iris einfach nicht so wahnsinnig sympathisch war. Das hat sich im Laufe der Handlung auch nicht mehr geändert, eher im Gegenteil. Ich fand sie ziemlich unsympathisch, sehr auf sich bezogen und über weite Strecke auch ohne große Rücksicht irgendwem anders gegenüber.

Daraus resultiert du auch direkt mein altes Problem, denn da „Die achte Wächterin“ aus der Ich-Perspektive eben dieser Wächterin, Amanda/Iris, erzählt wird, bleiben die anderen Charaktere sehr, sehr blass – sie interessiert sich ja nur für sich selbst. Das ist wirklich schade, denn auch wenn einige der vorgestellten Figuren für diese Geschichte – es ist ja wohl der Auftakt einer Serie – lediglich Nebenrollen einnehmen, es wäre einfach nett gewesen, mehr über sie zu erfahren.

Auch hätte ich mir doch etwas mehr „historisches“ Feeling gewünscht – denn statt auf faszinierenden Sprüngen in fremde Zeiten liegt der Fokus hier ganz klar sehr viel stärker auf dem rasanten Thrilleraspekt, der sich aber zu… gefühlt 95 % im 20. Jahrhundert abspielt. Schade, denn auch wenn das Buch, dadurch recht spannend war, hätte ich doch etwas mehr Details gewünscht.

So ist „Die achte Wächterin“ von Meredith McCardle zwar rasant, fesselnd und definitiv nicht ohne Überraschungen gewesen, es war aber eben auch nicht, was ich erwartet hatte und gerade im Bezug auf die Details war ich daher doch stellenweise recht enttäuscht. Trotzdem kein schlechter Roman sondern der vielversprechende Auftakt zu einer Zeitreise-Agenten-Thriller-Serie, die zwar hier und da noch Verbesserungsbedarf zeigt, aber eindeutig Potenzial hat.