A review by missbookiverse
My Life After Now by Jessica Verdi

3.0

In My Life After Now geht es um etwas, das dein Leben komplett umkrempelt und aus der Bahn wirft. Theoretisch kann es jedem passieren, praktisch verrate ich euch nicht, was genau es ist. Das erfährt man im Buch nämlich auch nicht sofort.

Auf jeden Fall ist das Thema unverbraucht. Ich habe noch nie ein Buch gelesen, das sich damit beschäftigt. Gerade bei Jugendliteratur dürfte es nicht besonders verbreitet sein. Schön ist, dass in Lucys Geschichte nicht alles sofort glatt läuft. Ihre Mitmenschen reagieren nicht immer mit Verständnis auf ihren “neuen Zustand” und der erste Doktor, den sie aufsucht, entpuppt sich nicht als perfekter Sympathieträger.
Außerdem fand ich es super, dass Lucy zwei Dads hat :)

Leider bleibt von My Life After Now nicht mehr viel übrig, wenn man sich den Hauptkonflikt wegdenkt. Der Roman lebt von seinen ungewöhnlichen Umständen. Die Figuren allein kommen blass daher und verhalten sich hier und da selten dämlich. Lucys Exfreund, mit dem sie 1 1/2 Jahre zusammen war, wirkt beispielsweise wie eine Karikatur. Erst macht er aus heiterem Himmel mit ihr Schluss, dann ist sie nach einer Woche schon darüber hinweg und bereit für neue Dates, nur um ein paar Wochen später wieder auf ihn hereinzufallen (auch noch auf die gleiche Tour wegen der er eigentlich mit ihr Schluss gemacht hat). Augenrollen deluxe.

Ach und kann mal jemand ein Verbot für die Schultheateraufführung von Romeo und Julia aussprechen? Ich kann das nicht mehr lesen/sehen/hören.

Im Endeffekt liest das Buch sich weg wie nichts und spricht als eines von wenigen ein wichtiges Thema an. Hätte die Autorin doch bloß genauso viel Herzblut in die Figuren und den Schreibstil gesteckt.