A review by thesarahstory
Weisser Oleander by Janet Fitch

5.0

Die Verfilmung zu diesem Buch begleitet mich seit dem ich elf Jahre alt bin (bin nun 26) und ist einer meiner absoluten Lieblingsfilme. Die Geschichte war mir vor dem Lesen dieses Buches also bekannt, allerdings wusste ich auch, dass es im Buch noch ganz viel mehr zu erfahren gibt, da der Film natürlich nicht alle Szenen beinhalten konnte.
Was ich an diesem Buch ganz besonders finde, ist die Beziehung zwischen Astrid und Mutter Ingrid, während diese im Gefängnis wegen Mordes an ihrem Liebhaber einsitzt. Astrid geht durch einige Pflegefamilien und erlebt in jeder so einiges, was sie prägt. Interessant ist, wie sehr Astrid auf ihre Mutter fixiert war und es auch mit der Zeit immer noch ist, trotz der Trennung. Spannend zu lesen, wie sie dazu kommt, ihre eigenen Gedanken zu denken und die ihrer Mutter in Frage zu stellen. Wie sie Stück für Stück zu einem Individuum wird, bemerkt, dass sie eigentlich eines ist.
Die Charaktere sind das Meisterstück dieses Buches und überstrahlen die tolle Handlung um Längen. Für mich ist dieses Buch perfekt. Es ist gekonnt poetisch an einigen Stellen, detailreich geschrieben, aber nie zu genau oder zu ausschweifend, charakteristisch eine absolute Glanzleistung und einfach mitunter das beste Buch, welches ich je gelesen habe. Wenn man mal etwas literarisch Hochwertiges lesen möchte, das einen berührt, schockiert, mitreißt, von der eigenen Realität entfernt und gleichzeitig auch unterhält, der sollte zu diesem Buch greifen, weil es unfassbar genial ist. Ein Geniestreich.