A review by kruemelgizmo
Die Seele des Bösen - Ruhe in Frieden by Dania Dicken

3.0

Noch etwas angeschlagen kehrt Profilerin Sadie zum FBI zurück und trifft überraschend auf Andrea Thornton, eine britische Profilerin mit deutschen Wurzeln, die ihr Chef zum Wissensaustausch eingeladen hat. Die Beiden Frauen verbindet mehr als ihr Beruf und Sadie ist froh das sie mit Andrea vorbehaltlos sprechen kann, da ihr Freund Matt zur Zeit in der FBI-Academy seine Ausbildung macht. Ein Hilfegesuch führt das BAU-Team und die britische Profilerin nach Boston, dort werden seit Monaten junge Männer ermordet, ohne jede Brutalität und die Polizei hat keinen Hinweis auf die Täter. Die Profiler ahnen schnell, dass sie es mit einer schwerwiegenden psychischen Störung zu tun haben.

Ruhe in Frieden ist der vierte Teil aus der Reihe Die Seele des Bösen von Dania Dicken.

Nach den traumatischen Ereignissen aus dem letzten Teil ist Sadie soweit körperlich wieder in der Lage zu arbeiten und kehrt zu ihrem Team bei der BAU zurück. Dort trifft sie auf Andrea Thornton, einer britischen Profilerin, die zur Zeit als Gast bei der BAU ist. Beide Frauen verbindet das überleben traumatischer Ereignisse und haben beide bald ein gemeinsames Gesprächsthema gefunden. Auch ein neuer Fall beschäftigt das Team wieder, diesmal geht es nach Boston. Mehrere junge Männer werden tot aufgefunden, ohne Anzeichen von Gewalteinwirkung, die Polizei tappt im Dunkeln und der nächste junge Mann ist bereits verschwunden...

Ruhe in Frieden ist im ganzen ruhiger gehalten als seine Vorgänger. Der Fall in Boston ist wirklich interessant und mal was anderes, hier steht klar der psychologische Anteil im Vordergrund, was mir persönlich gut gefallen hat. Leider aber fand Ich das der eigentliche Fall Einfach zu kurz kam, Sadies Privatleben und die Aufarbeitung der Geschehnisse aus dem Vorgängerband standen für mich klar im Vordergrund.

Mit Andrea hat Sadie eine gute Gesprächspartnerin gefunden, der sie die Geschehnisse und Gefühle anvertrauen kann, allerdings empfand ich diese Gespräche eher als Wiederholung, es gab für mich kaum neue Aspekte, sondern alles hatte ich den Vorgängerbänden schon selbst gelesen. Hier hätte ich mir, wenn es schon zu so einem großen Thema wird mehr psychologische Strategien oder Ansätze zur Aufarbeitung gewünscht.

Schön war es aber mal wieder etwas über Andrea Thornton, der Hauptprotagonistin der Profiler-Reihe zu lesen. Ihre persönliche Entwicklung die sie durchlaufen hat und sie nun als in sich ruhenden Menschen präsentiert, hat mir wirklich sehr gut gefallen.

Sadies Privatleben nimmt in diesem Teil der Reihe sehr viel Raum ein. Ich bin und werde wohl nie ein Freund davon, wenn sich die Privatangelegenheiten bei einem Thriller so in den Vordergrund drängen. Und hier muss ich leider zugeben, dass ich mich damit manchmal wirklich schwer getan habe, denn Sadie entwickelt sich zu einer Frau, die sich vor Sehnsucht nach ihrem Verlobten verzehrt. In ständigen SMS, auch während der Arbeit, in Telefonaten und Treffen stehen ihre Gefühle und ihre Sehnsucht und wie und warum Matt sie liebt im Vordergrund. Ich bin einfach nicht der Typ der mit so etwas was anfangen kann, geschweige denn so ein Verhalten nachvollziehen kann oder möchte. Romantiker/innen werden dies bestimmt ganz anders sehen.

Mein Fazit:
Ein interessanter Fall der für mich hier aber leider deutlich zu kurz kam zwischen Sadies Problemen. Leider konnte mich dieser Teil nicht ganz so begeistern und mitreißen wie seine Vorgänger.