A review by julesandjude
The Survivors by Jane Harper

dark emotional mysterious reflective slow-paced
  • Plot- or character-driven? Character
  • Strong character development? Yes
  • Loveable characters? It's complicated
  • Diverse cast of characters? No
  • Flaws of characters a main focus? Yes

3.75

Spannungsarmer aber atmosphärischer und psychologischer Krimi

In "Der Sturm" von Jane Harper geht es vor allem um Überlebende. Es geht um Katastrophen und die Menschen, die nach einer Tragödie zurückbleiben. Es handelt von Trauer, Schuld und Reue und darum, wie sich Familien und Freunde mit stillen Vorwürfen oder gar offener Feindseligkeit voneinander entfernen. Der Schwerpunkt liegt auf der Familie und darauf, wie sie einen näher an sich heranziehen und für Stabilität sorgen oder aber auch wegstoßen können.

In dem eher als Spannungsroman mit Krimielementen statt als spannenden Thriller anzusehenden Buch wird die Handlung aus Sicht der Hauptperson Kiernan erzählt.
Kiernan, seine Freundin Mia und ihre kleine Tochter kehren nach über einem Jahrzehnt in die Kleinstadt Evelyn Bay zurück, um seinen Eltern beim Packen des Familienhauses zu helfen. Als die Leiche einer jungen Frau unweit ihres Hauses am Strand gefunden wird, kommen alte Geheimnisse und Lügen an die Oberfläche. Und Fragen über ein anderes junges Mädchen, das während des großen Sturms vor 14 Jahren verschwunden ist, kommen auf.

Langsam wird nach und nach das Rätsel gelöst was, vor 14 Jahren wirklich passiert ist. Die Handlung besticht hierbei besonders durch die tiefgehende Charakterzeichnung und dem atmosphärischen Schreibstil. Die Autorin schafft es genau die Stimmung in einer abgelegenen Kleinstadt in Tasmanien einzufangen und wie es sich in einer Kleinstadt lebt. Denn wenn man in einer Kleinstadt lebt, wird nichts jemals vergessen. Kleine Fehler verfolgen einen für immer, klammern sich fest und lassen einen nie mehr los. Es ist definitiv ein Slow-Burn-Krimi, der sich Zeit lässt und erst zum Ende hin richtig an Fahrt aufnimmt und dann etwas zu abrupt endet und manche Aspekte unbefriedigend auflöst.

Nichtsdestotrotz habe ich Gefallen an dem Buch gefunden, da der psychologische Aspekt der Handlung sowie die Themen Schuld, Trauer, Scham und wie sie - unverarbeitet - die Beziehungen beeinflussen können gut herausgearbeitet wurde.

Ein stimmungsvoller Krimi der ruhigen Art.

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