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missbookiverse 's review for:
Belzhar
by Meg Wolitzer
2.5
Wenn ich mir Meg Wolitzer mal näher anschaue, scheint sie ein großer Name zu sein. Zahlreiche Veröffentlichungen, 2 Romanverfilmungen und kreatives Schreiben unterrichtet sie auch. Außerdem hat Julie Strauss-Gabel (die kümmert sich sonst um John Green und Stephanie Perkins) das Buch in den Fingern gehabt. Wie kann dann so ein Schmu dabei herumkommen? Es geht um ein Internat für “hochintelligente, emotional zerbrechliche” Teenager. Dennoch kam mir keine der Figuren überdurchschnittlich intelligent vor und von ihren psychischen Traumata habe ich auch nicht viel gemerkt. Ich habe zwar die tragischen Hintergrundgeschichten der 5 Protagonisten kennengelernt, aber keiner von denen hat je psychologische Betreuung bekommen. Nur ein besonderes Tagebuch, in das sie schreiben, hilft ihnen ihre Probleme zu verarbeiten. Klar, das kann hilfreich sein, aber an einem speziellen Internat für traumatisierte Jugendliche erwarte ich mir etwas mehr.
Genauso oberflächlich wie die Schule werden die emotionalen Ebenen behandelt. Jede Figur hat Schlimmes erlebt und müsste einiges zu verarbeiten haben, davon hab ich aber einfach nichts mitbekommen. Es geht mehr darum herauszufinden, was passiert ist, der psychologische Zugang ist abgesperrt. Außerdem werden reihenweise Entwicklungen nur behauptet. Jam und Sierra führen eine Unterhaltung und danach wird ständig erzählt, dass sie jetzt die besten Freunde der Welt sind. Gespürt habe ich davon nichts.
Am Ende gibt es eine leicht spektakuläre Auflösung. Kommen sehen hab ich das nicht, aber da Jam nie mit einer eindeutigen Krankheit diagnostiziert wird, fand ich ihr Verhalten armselig. Ich hätte wirklich kein Problem damit gehabt, wenn bei ihr ein psychisches Problem festgestellt worden wäre (das muss ja nicht mal ausgesprochen werden, man hätte es auch durch verschiedene Hinweise verdeutlichen können), aber das einfach so kommentarlos stehen zu lassen? Pfff. Und dann noch der Zusammenhang zwischen der Lehrerin und Sylvia Plath. Uuurgh, sowas ist mir einfach zu viel des Guten. Genau wie das Ende. Alle schön säuberlich verpackt, mit Schleife und Merkzettel, auf dem noch mal die Moral erläutert wird. Weil Teenager das von allein nicht schnallen oder wie?
Leider ein kompletter Fehltritt. Obwohl es nichts richtig versemmelt, geht es einfach nie an die Materie. Lest lieber was von Sylvia Plath. Darauf macht das Buch zum Glück richtig Lust.
Wenn ich mir Meg Wolitzer mal näher anschaue, scheint sie ein großer Name zu sein. Zahlreiche Veröffentlichungen, 2 Romanverfilmungen und kreatives Schreiben unterrichtet sie auch. Außerdem hat Julie Strauss-Gabel (die kümmert sich sonst um John Green und Stephanie Perkins) das Buch in den Fingern gehabt. Wie kann dann so ein Schmu dabei herumkommen? Es geht um ein Internat für “hochintelligente, emotional zerbrechliche” Teenager. Dennoch kam mir keine der Figuren überdurchschnittlich intelligent vor und von ihren psychischen Traumata habe ich auch nicht viel gemerkt. Ich habe zwar die tragischen Hintergrundgeschichten der 5 Protagonisten kennengelernt, aber keiner von denen hat je psychologische Betreuung bekommen. Nur ein besonderes Tagebuch, in das sie schreiben, hilft ihnen ihre Probleme zu verarbeiten. Klar, das kann hilfreich sein, aber an einem speziellen Internat für traumatisierte Jugendliche erwarte ich mir etwas mehr.
Genauso oberflächlich wie die Schule werden die emotionalen Ebenen behandelt. Jede Figur hat Schlimmes erlebt und müsste einiges zu verarbeiten haben, davon hab ich aber einfach nichts mitbekommen. Es geht mehr darum herauszufinden, was passiert ist, der psychologische Zugang ist abgesperrt. Außerdem werden reihenweise Entwicklungen nur behauptet. Jam und Sierra führen eine Unterhaltung und danach wird ständig erzählt, dass sie jetzt die besten Freunde der Welt sind. Gespürt habe ich davon nichts.
Am Ende gibt es eine leicht spektakuläre Auflösung. Kommen sehen hab ich das nicht, aber da Jam nie mit einer eindeutigen Krankheit diagnostiziert wird, fand ich ihr Verhalten armselig. Ich hätte wirklich kein Problem damit gehabt, wenn bei ihr ein psychisches Problem festgestellt worden wäre (das muss ja nicht mal ausgesprochen werden, man hätte es auch durch verschiedene Hinweise verdeutlichen können), aber das einfach so kommentarlos stehen zu lassen? Pfff. Und dann noch der Zusammenhang zwischen der Lehrerin und Sylvia Plath. Uuurgh, sowas ist mir einfach zu viel des Guten. Genau wie das Ende. Alle schön säuberlich verpackt, mit Schleife und Merkzettel, auf dem noch mal die Moral erläutert wird. Weil Teenager das von allein nicht schnallen oder wie?
Leider ein kompletter Fehltritt. Obwohl es nichts richtig versemmelt, geht es einfach nie an die Materie. Lest lieber was von Sylvia Plath. Darauf macht das Buch zum Glück richtig Lust.