A review by missbookiverse
Winter Town by Stephen Emond

4.0

Manche Menschen sind mit zu vielen Talenten gesegnet, so auch Stephen Emond, der seinen Roman gleichzeitig geschrieben und illustriert hat. Manchmal untermalen die Zeichnungen die Handlung, an anderen Stellen sind die kurzen Comicstrips Bestandteil eben dieser, denn Protagonist Evan ist selbst Künstler.

Die Story erfindet das Rad nicht neu, aber sie ist süß, lustig (Evans hochmoderne Großmutter haut einfach die besten Sprüche raus), unterhaltsam illustriert und nachdenklich. Ich mochte die angeschnittenen Themen. Bloß weil jemand kein Scheidungskind ist oder andere offensichtliche Problem hat, bedeutet das nicht, dass die Person keine schwierigen Konflikte auszutragen hat. In Evans Fall mit seinem leistungsorientierten Vater. Was hat mich dieser Mann zur Weißglut getrieben. Dass Evan da nicht regelmäßig ausgerastet ist, ist mir ein Rätsel.

Einzig vom Ende habe ich mir mehr gewünscht. Wieso bietet niemand Lucy Hilfe an? Weder ihr Vater (der wahrscheinlich einfach keine Peilung hat) noch Evan, dem sie ihre ganze Misere beichtet. Danach gibt es plötzlich einen Zeitsprung und ich wurde ganz fies mit einer großen Wissenslücke zurückgelassen.

Das steckt drin: süße Comicstrips, lustige Dialoge, ein hosenloser Weihnachtsmann, frustrierende Eltern, eine grandiose Großmutter und ganz viel Schnee.