A review by davidduus
Vor Sonnenaufgang by Gerhart Hauptmann

sad tense medium-paced
  • Plot- or character-driven? Character
  • Strong character development? No
  • Loveable characters? It's complicated
  • Diverse cast of characters? It's complicated
  • Flaws of characters a main focus? Yes

3.5

Ein Buch, welches ich für den Schulunterricht gelesen habe. Einiges besser, als erwartet, insbesondere Akt 3 und 4 haben mir sehr gefallen. Der Plot ist nicht sehr tiefgreifend oder divers, aber es soll auch nur eine Momentaufnahme sein (so glaube ich, zumindest). Ich fande Loth und Helene sehr schön illustrierte Charaktere, und Hoffmann hat seine Rolle auch solide getroffen. Die kurzen aber detailreichen Charakterbeschreibungen, bevor sie das erste mal vorkamen, waren sehr ergänzend und hängenbliebend. Das Ende war sehr anstrengend, nicht weil ich Verständnisprobleme mit der Prosa oder derartigen hatte (und ja, der Akzent ist schon manchmal sehr schwer zu verstehen), sondern da, obwohl die Beweggründe offensichtlich waren, es nicht authentisch oder vollkommen und in sich geschlossen vorkam.  Kurz gesagt, ich hätte nicht erwartet, dass Loth so handelte wie er es tat. Klar, es wurde impliziert, aufgrund seiner starken Vorraussetzungenen an einer romantischen Beziehung, aber stets fand ich es nicht vollkommen begreiflich. Log Loth, als er behauptete, er würde Helene nur verlassen, würde sie in in seiner Arbeit behindern? Anhand Loths Persönlichkeit wäre ich davon ausgegangen, er würde nicht so kaltblütig reagieren, und ja, er haderte mit der Entscheidung. Aber ihr es nicht mal per Angesicht zu sagen, finde ich unpassend für seinen Charakter. Ich weiß, dass es einher geht mit der Bewegung des Naturalismus, allerdings heißt dies ja nicht direkt, dass Lösungen für bestimmte Probleme findbar sind. Von solch modernem Charakter, wie Loth von zollt, hätte ich eine andere Lösung erwartet. Dass es in einer Katastrophe endet finde ich in Ordnung (auch wenn ich es mir zur Sympathei gegenüber Helene anders gewünscht habe) aber dass sie so ausgeht finde ich sehr anstrengend hinzunehmen. Helenes Reaktion und somit das Ende des Buches finde ich grausam und schrecklich dargestellt, was natürlich die angemessene Weise ist, solch einen Zustand zu illustrieren. Mich hat das sehr mitgenommenm, nichts für schwache Nerven, zumindest wenn man vorhat sich wirklich auf das Buch einzulassen.