A review by jarichan
Happiness by Aminatta Forna

4.0

Schon einige Jahre hatte ich dieses Buch auf meiner Wunschliste und habe mich oft gefragt, ob ich es davon entfernen soll. Etwas hat mich stets davon abgehalten und nun, da ich es endlich, endlich gelesen habe, weiss ich auch, was es war. Ich musste dieses Werk einfach lesen, Punkt.

Forna schreibt leicht verträumt, angenehm wie eine Frühlingsbrise. Dabei ist ihre Geschichte jedoch keineswegs romantisch oder naiv. Nein, die Autorin weiss ganz genau, wie die Welt funktioniert. Und genau deshalb schafft sie es, das Schöne neben dem Schrecklichen existieren zu lassen. Ein Yin-Yang zu schaffen, eine Balance.

Dadurch kommt zum Tragen, wie menschlich ihre Charaktere sind. Wie tief wir in ihren Gedanken und Gefühlen sind. Forna spielt mit Formen, Farben, Geschmack. Dabei trifft uns die ganze Wucht des Lebens. In Form von Pflanzen, Tieren, Kunst, Kultur, Kulinarik. Aber auch in Form von Krankheit, Leid, Schmerz, Einsamkeit.

Einerseits schafft sie Bilder von fliegenden grünen Papageien, dann wieder eine Szene aus einem Krieg, dann wieder Freunde, die sich gegenseitig durch schwere Zeiten helfen. Dabei ist alles miteinander verbunden. Wir sind die Füchse, die nachts durch die Stadt streifen. Die Kojoten streifen immer wieder unsere Wege. Hier ein Farbklecks, dort ein selbstgemachtes Essen.

Manchmal war es mir fast ein wenig zu viel. Und dennoch fühlte es sich eher an, wie wenn man sich an seinem Lieblingsessen überessen hat. Es war zu viel, aber es ist gut so. Und die Freude auf das nächste Mal ist bereits wieder da.

Die Freude auf den nächste Satz, die nächste Seite.