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Pick me Girls by Sophie Passmann

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2.5

Puh, ja. Also ich hatte etwas vollkommen anderes erwartet, v.a. nach dem Vorwort.
Ich dachte, das hier ist ein Buch, dass sich mit dem Phänomen Pick Me Girl, bzw. der internalisierten Misogynie, die dem Ganzen inne wohnt, beschäftigt und zumindest etwas populärwissenschaftlich aufarbeitet. Dabei meine ich keine ellenlangen Abhandlungen von Zahlen, Daten, Fakten und Grafen, aber zumindest ansatzweise den Versuch, das Verhalten und Gedankenstrukturen mithilfe von Psychologie, Studien und wissenschaftlichen Beobachtungen greifbar zu machen.
Das Buch ist jedoch, obwohl es im Vorwort negiert wird, ein rein autobiographisches Werk. Ich habe es als Hörbuch gehört und so wie Sophie Passmann sich dem Thema nähert, wirkt es eher wie die Aneinanderreihung von Tagebucheinträgen und Anekdoten aus der eigenen Vergangenheit in Podcastformat. Es ist eher die selbstreflektorische Aufarbeitung des eigenen Verhaltens während der Jugend und frühen Erwachsenenjahre, was auch vollkommen okay ist, aber dann hätte man das Buch dementsprechend ausschreiben sollen. Statt "Pick Me Girls" nur "Pick Me Girl".
Für mich war hier kaum Neues dabei, mit einigen Aussagen und Ansichten stimme ich nicht überein, aber das muss man ja auch nicht. Hätte ich das Buch 10 Jahre früher zur Hand gehabt, hätte es wohl einige Gedankengänge früher in Bewegung gesetzt, aber so war jetzt eigentlich schon lange selbst an dem Punkt, die erwähnten Themen für mich zu erkennen und aufzuarbeiten.